• Math.@feddit.de
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    10 months ago

    Es ist interessant, dass der Staat, die Allgemeinheit, hier einspringen muss. Das zeigt auch, dass mehr Geld in staatliche Institutionen gesteckt werden muss, um Forschung voranzutreiben. Ich hoffe, dass wird zukünftig auch so gemacht.

    • DrunkenPirate@feddit.de
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      10 months ago

      Auf jeden Fall ein gutes Modell und ich hoffe da werden noch mehr neue Antibiotika entwickelt.

      Falls es dich interessiert warum hier der Staat einspringen muss - weiterlesen. Falls nicht abbrechen.

      Es gibt kein vernünftiges Geschäftsmodell für neue Antibiotika. Es gibt schon zu viele Resistenzen gegen die geläufigen Notfallantibiotika. Alle üblichen Antibiotika sind fast schon nicht mehr wirkfähig, daher wurde vermehrt auf die Notfallantibiotika zurückgegriffen. Mit der Folge, dass wenn ein neues Antibiotika entwickelt wird, dieses sofort ins Schränkchen geschlossen wird und das neue heiße Notfallantibiotika ist. Für die schweren Fälle mit multiresistenten Bakterien. Ein Produkt, das aber nicht eingesetzt wird macht keinen Umsatz. Daher entwickelt kein Pharmakonzern diese Medikamente. Es gibt kein Geschäftsmodell, weil das Ding wie Gold weggeschlossen wird und nicht eingesetzt. Wie ist es soweit gekommen? Ich denke Massentierhaltung und deren übermäßigen Antibiotikaeinsatz. Mit dem Modell oben kann der gordische Knoten gelöst werden. Echt spitze.

  • Domkat@feddit.de
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    10 months ago

    Coole Sache! Jetzt noch ein vernünftiges Modell für die Produktion und und wir haben einen Ansatz für eine gemeinnützige Pharmabranche.

    • Math.@feddit.de
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      10 months ago

      Es wird sicherlich ne Produktion europaweit ausgeschrieben und der wirtschaftlichste bekommt den Zuschlag und produziert. Das wäre echt krass, aber vielleicht ist das die Zukunft.

  • Teppichbrand@feddit.de
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    10 months ago

    Ist das etwa eine richtig echte gute Nachricht?! Was ist mit RWE, der FDP, Autoindustrie oder dem Bauernverband, die können eine gute Nachricht doch nicht einfach unzerstört stehen lassen. Dieses Gefühl! Ich weiß gar nicht wie ich damit umgehen soll.

    • quarry_coerce248@discuss.tchncs.de
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      10 months ago

      Ich kann dir einen Teil der Freude nehmen, wenn du darum bittest. Erstmal die Einschränkung

      Zoliflodacin kann nur gegen Gonorrhoe-Erreger eingesetzt werden, nicht gegen andere Bakterien.

      Wobei das deshalb hoffentlich nicht wieder in der Tierhaltungsindustrie verballert wird. Den Bauernverband juckt es weniger.

      Die FDP freut sich vermutlich darüber, wie gut hier öffentlich-private Partnerschaft funktioniert. Entwicklung öffentlich fördern und die Gewinne in reichen westlichen Industrieländern privatisieren:

      Eine besondere Bedeutung hat diese Studie zudem, weil sie nicht von einem privaten Unternehmen, sondern von der öffentlich finanzierten Stiftung durchgeführt worden ist. Größter Geldgeber ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung in Berlin. Auch andere Länder sind beteiligt.

      Das Mittel war ursprünglich von Forschern beim Pharmakonzern AstraZeneca entwickelt worden, der seine Antibiotika-Abteilung jedoch 2015 auslagerte und später komplett verkaufte.

      GARDP teilte auf NDR-Anfrage mit, dass sie die Gesamtkosten für die Entwicklung von Zoliflodacin auf etwa 80 Millionen Euro schätzen - einschließlich der Durchführung der Studie mit fast 1.000 Teilnehmer in fünf Ländern und weiterer nötiger Schritte wie der Vorbereitung des Zulassungsantrags.

      GARDP will das neue Mittel jetzt bald auf den Markt bringen - gemeinsam mit Innoviva, dem US-Unternehmen, das das Antibiotika-Programm von AstraZeneca übernommen hat. Die Firma soll die Vermarktungsrechte für die USA und Europa erhalten, GARDP will in ärmeren Ländern das Antibiotikum möglichst günstig anbieten.

  • gitamar@feddit.de
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    10 months ago

    Ich finde die Initiative gut. Ich finde den Kostenvergleich fragwürdig, weil ein bestehender Kandidat von AstraZeneca weiterentwickelt wurde. Das heißt nicht, dass die Pharmabranche die Kosten als höher bewirbt, aber eine Forschung von 0 auf an ist sicher etwas anderes, als einen Wirkstoff, der biologische Wirksamkeit gezeigt hat, zu einem Produkt zu entwickeln. Außerdem wird gerade erst von einer klinischen Studie gesprochen, also ist der Weg leider noch sehr lang.

  • gapbetweenus@feddit.de
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    10 months ago

    Und am Ende werden Bakterien immer gewinnen. Frage mich gerade, ob das der begrenzende Faktor für intelligentes Leben ist.

    • Takios@feddit.de
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      10 months ago

      Die Situation sieht schlimm aus aber es gibt auch Hoffnungsschimmer. Zum Beispiel in Form von Bacteriophagen.

      • gapbetweenus@feddit.de
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        10 months ago

        Auf lange Zeit werden wir immer länger brauchen um neue Methoden zu finden, während Bakterien durch ihre schnelle Generationsfolge und die Fähigkeit genetische Information zum Teil direkt auszutauschen, sich immer etwa gleich schnell (da zufällig) anpassen werden können.

        • ƬΉΣӨЯΣƬIKΣЯ@feddit.de
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          10 months ago

          Es sei denn man nimmt etwas was schneller mutiert als Bakterien. Wie zum Beispiel bacteriophagen. Wenn Bakterien in den letzten 4 Milliarden Jahren nicht immun gegen Viren geworden sind werden die es auch nicht wenn wir gezielt Viren dafür kreieren. Dass die regelmäßig angepasst werden müssen ist klar. Ist aber jetzt nicht so ein supergroßes Thema. Grippeimpfung wird ja auch jedes Jahr angepasst.