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    10 months ago

    Nur weil es Menschen heute besser als früher geht, heißt das nicht, dass es Menschen gut geht. Menschen geht es immer noch ziemlich beschissen. Wie viele Menschen sind weltweit auf der Flucht, werden verfolgt, werden durch ihre Regierung gefoltert/umgebracht/zum schweigen gebracht, sind moderne Arbeitssklaven, müssen unter unmöglichen Bedingungen für unsere Luxusprodukte arbeiten, leben in unseren Elektronikabfällen oder anderweitig versuchten Gegenden, sterben an durch Menschen bedingten Krankheiten, die aber niemanden interessieren, solange es nicht auch den globalen Norden betrifft, werden am Reisen gehindert oder in Krisengebiete abgeschoben?

    Und dass es Menschen heute besser geht, würde ich eher als geliehenen Wohlstand sehen, den wir dem Planeten abgerungen haben, aber der uns im Laufe des Klimawandels wieder weggenommen werden wird. Ist bisschen wie Drogen schmeißen mit anschließendem Serotonin-Syndrom. Wir leben über die Grenzen des nachhaltig Möglichem hinweg und werden dafür später bezahlen müssen.

    Ich sehe nicht, wie du im Kapitalismus eine längerfristige Perspektive zum Sieg gegen die Armut siehst. Vor allem nicht, weil dem Kapitalismus so scheiß egal ist, ob Menschen in Armut krepieren, solange das System mehr Profite abwirft und stetig wächst. Selbst Reformen werden an diesem Grundprinzip wenig ändern können.