• DrM@feddit.de
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    8 months ago

    So ungerne ich es auch sage, aber die Headlines zu den EE Nutzungen und der sinkenden Kohlestromnutzung sind hier leider die verdrehten Tatsachen.

    Der Energiebedarf in Deutschland ist letztes Jahr massiv niedriger gewesen als normalerweise. Leider ist der Grund dafür nicht, dass wir auf einmal alle Hyperenergieeffizient sind, sondern, weil die produzierende Industrie in vielen Bereichen aktuell still steht. In vielen Betrieben gab es das ganze Jahr Kurzarbeit und so lange die Gaspreise hoch sind wird sich daran auch nichts ändern.

    Jetzt haben wir auf der einen Seite die erneuerbaren, die natürlich trotzdem stark zugebaut wurden, auf der anderen Seite den niedrigeren Energiebedarf. Dann kann natürlich weniger Kohlestrom produziert werden, weil der Bedarf durch die erneuerbaren schon stark gedeckt ist. Wenn der Gaspreis sinkt und die Industrie wieder Fahrt aufnimmt, wird der Kohlestrom vermutlich sehr schnell wieder mehr benötigt werden.

    Natürlich kann das auch anders passieren. Wenn Südlink fertig ist, stehen ganz schnell die Windräder im Norden kaum noch still. Dann brauchen wir vielleicht nur noch Gaskraftwerke als Ausgleich für Flauten und die Kohle ist wirklich schon früher unnötig als prognostiziert

      • Numhold@feddit.de
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        8 months ago

        Wird wohl auch damit zusammenhängen, dass 2022 sehr viel Strom nach Frankreich exportiert werden musste, weil dort die Atomkraftwerke still standen.

    • Cokeser@feddit.de
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      8 months ago

      Zudem müssten die absoluten Zahlen ins Verhältnis gesetzt werden zum gesamten Stromverbrauch, der aufgrund des Wirtschaftseinbruchs gesunken sei. Das stimmt zwar, ändert allerdings nicht viel: Auch prozentual spielte Kohlestrom in diesem Dezember mit 25 Prozent eine kleinere Rolle als im gleichen Monat in der Vergangenheit.

      Auch prozentual gesehen ist weniger Kohle verstromt wurden. Übersehe ich etwas?

      • badmemes@feddit.de
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        8 months ago

        Soweit ich weiß muss der gesamte Strom aus erneuerbaren Quellen abgenommen werden. Also laufen die erneuerbaren optimalerweise (solangs das Netz zulässt) unter Vollast.

        Sobald jetzt weniger Strom verbraucht wird müssen dadurch die konventionellen runterregeln und ihr prozentualer Anteil sinkt. Die prozentuale Herstellung z.b. von Kohle korreliert also mit dem Gesamtverbrauch.

        • Cokeser@feddit.de
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          8 months ago

          Danke für die Info!

          Hört sich für mich alles ziemlich gut an. Im Endeffekt wurde also - u.a. aufgrund der Regelung, die du nennst - sowohl prozentual als auch absolut weniger Kohle verbraucht für die Stromherstellung.

          Dann verstehe ich den Vorwurf der Augenwischerei nicht.

    • badmemes@feddit.de
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      8 months ago

      Trotzdem ist es so, dass dieses Jahr (verhältnismäßig) sehr wenig Kohle verbraucht wurde. Und mit jedem Monat, mit dem der Stromverbrauch später hochgeht, wird der verfügbare Strom immer grüner.

      Die Gründe sind ja erstmal zweitranging solange wir weniger CO2 in die Luft blasen :)

      • Kühe sind toll@feddit.de
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        8 months ago

        Die Gründe sind ja erstmal zweitranging solange wir weniger CO2 in die Luft blasen :)

        Denkt dann keiner an die Wirtschaft??!!??!!!

    • MrMakabar@feddit.de
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      8 months ago

      Es wurde 2023 18,4TWh mehr Strom mit Erneuerbaren erzeugt als 2022. Die Last also der Verbrauch ist um 25,8TWh gefallen. Dieses Jahr sollte der Ausbau noch stärker sein als letztes Jahr, da immer mehr Windkraftwerke genehmigt wurden. Außerdem erzeugt der Ausbau aus dem letzten Jahr jetzt das gesamt Jahr Strom. Sprich es sollte selbst wenn der Verbrauch wieder auf 2022 anteigt der fossile Strom nicht weiter steigen.

      Vielleicht noch wichtiger ist aber der Gaspreis. Der Dutch TTF also der Preis an der Börse ist mittlerweile bei 33€/MWh. Vor der Krise war er bei etwa 22€/MWh. Nur ist der Emissionspreis mittlerweile auch deutlich höher, sodass gut Gaskraftwerke mit Steinkohle im Preis mithalten können. Sprich Kohle ist gerade eingeengt zwischen Strom aus Gas der fällt und Erneuerbaren, der häufiger vorkommt.