Das Bundesgesundheitsministerium erwägt einschneidende Veränderungen beim Berufsstand der Heilpraktiker - inklusive einer möglichen Abschaffung der Profession.
Das Problem ist, das Heilpraktiker eben sehr weitreichende Befugnisse haben und es keine Standards gibt, an die sie sich bei der Berufsausübung halten müssen. Es gibt auch keine “Ausbildung” zum Heilpraktiker, sondern nur eine Prüfung die abgelegt werden muss. Und dann darf man eigenständig Menschen mit zum Teil schweren Erkrankungen behandeln, was andere Heilberufe mit mehrjähriger Berufsausbildung nicht dürfen (z.B. Physiotherapeutinnen).
Eine Ärztin muss sich an medizinische Standards halten. Wenn sie das nicht tut und mir dadurch ein Schaden entsteht, kann ich sie verklagen. Ihr kann im schlimmsten Fall die Approbation entzogen werden, d.h. sie darf dann nicht mehr als Ärztin arbeiten. Bei Heilpraktikern ist das anders, die können im Grunde machen was sie wollen und das wird von niemandem kontrolliert.
Es gibt auch keine “Ausbildung” zum Heilpraktiker, sondern nur eine Prüfung die abgelegt werden muss.
Oh, ja, das habe ich mies formuliert. Die “Ausbildung” besteht in der Tat nur aus dem, was sich die angehenden Heilpraktiker selbst organisieren. Danke für die Korrektur.
Zu den Standards, naja, es gelten mehr oder weniger die gleichen Regeln wie für den Rest der Bevölkerung, oder? Soweit ich das verstehe ist es egal ob der giftige Tee von einem Teehändler oder einem Heilprkatiker kam: Wenn ich vergiftet werde kann ich schon klagen. Ärzte werden aber besonders strenge behandelt.
Ohne Heilpraktikergesetz gäbe es gar keinen Unterschied mehr zwischen Heilpraktikern und anderen Laien. Ob man jetzt die ‘Kurierfreiheit’ zurückbringen soll, weiß ich nicht. Einerseits halte ich von “Alternativmedzin” überhaupt nichts, andererseits sehe ich schon, dass Erwachsene das Recht haben ihren eigenen Körper in Gefahr zu bringen. Vielleicht sollte man die eine ähnliche Lösung wählen wie bei Tabak: Alterskontrolle und Warnungen.
Zu den Standards, naja, es gelten mehr oder weniger die gleichen Regeln wie für den Rest der Bevölkerung, oder?
Der Unterschied ist, dass Heilpraktiker Patienten behandeln dürfen.
Wenn ich mit meiner ausgekugelten Schulter zur Nachbarin gehe, die Handballtrainerin ist und bei ihren Spielern auch öfter die Schulter einrenkt, dann weiß ich dass ich mich hier nicht in medizinische Behandlung begebe und sie darf auch kein Geld dafür verlangen. Hier bin ich nicht Patient, sondern Nachbar, der um einen Gefallen bittet. Und wenn sie es nicht hinkriegt, weiß ich auch dass ich professionelle Hilfe aufsuchen muss.
Bei einem Heilpraktiker ist das anders: hier mache ich einen Termin aus, komme in eine Praxis und werde dort behandelt, woraufhin ich eine Rechnung bekomme die ich bezahlen muss. Das ist keine Gefälligkeit mehr, das ist eine Dienstleistung. Und hier muss ich erwarten können, dass ich nach medizinischen Standards behandelt werde. Genau das ist aber bei Heilpraktikern nicht gesichert und wird auch nicht überprüft.
Wenn ich mir dagegen von einem Zimmermann den Dachstuhl machen lasse, dann muss der eine mehrjährige Ausbildung und einen Meistertitel vorweisen. Und er muss sich an Standards halten, die sicherstellen sollen dass das Dach nicht beim ersten Sturm davonfliegt. Ähnliches gilt für praktisch alle handwerklichen Berufe, Köche, Piloten, Gärtner… Nur wenn es um die Gesundheit von zum Teil schwer kranken Menschen geht, soll es mit dem Heilpraktiker eine Ausnahme geben. Der darf seinen Beruf frei ausüben und großen Schaden anrichten, ohne irgendeine Ausbildung vorweisen zu müssen.
Aber so wäre es ja nicht wenn wir heute den Heilpraktikerberuf abschaffen würden. Dann dürften es nur noch Leute, die dafür nachweislich qualifiziert sind. Und da kann ich nichts verkehrtes dran finden.
Wenn wir das Heilpraktikergesetz dabei bestehen lassen, ja. Aber es ist nun einmal wichtig, dass die Sache mit den Heilpraktikern darauf ausgerichtet ist, einen Markt zu regulieren, für den es eine große Nachfrage gibt. Wenn wir Heilpraktiker abschaffen wird ein Teil der Nachfrage über den Schwarzmarkt bedient werden, mit all den Problemen, die dies mit sich bringt. Das ist der selbe Konflikt wie bei Rauschmiteln. Man kann mit Prohibition zwar den Konsum senken, aber dafür gibt man dann die Qualitätskontrolle auf.
Das Problem ist, das Heilpraktiker eben sehr weitreichende Befugnisse haben und es keine Standards gibt, an die sie sich bei der Berufsausübung halten müssen. Es gibt auch keine “Ausbildung” zum Heilpraktiker, sondern nur eine Prüfung die abgelegt werden muss. Und dann darf man eigenständig Menschen mit zum Teil schweren Erkrankungen behandeln, was andere Heilberufe mit mehrjähriger Berufsausbildung nicht dürfen (z.B. Physiotherapeutinnen).
Eine Ärztin muss sich an medizinische Standards halten. Wenn sie das nicht tut und mir dadurch ein Schaden entsteht, kann ich sie verklagen. Ihr kann im schlimmsten Fall die Approbation entzogen werden, d.h. sie darf dann nicht mehr als Ärztin arbeiten. Bei Heilpraktikern ist das anders, die können im Grunde machen was sie wollen und das wird von niemandem kontrolliert.
Oh, ja, das habe ich mies formuliert. Die “Ausbildung” besteht in der Tat nur aus dem, was sich die angehenden Heilpraktiker selbst organisieren. Danke für die Korrektur.
Zu den Standards, naja, es gelten mehr oder weniger die gleichen Regeln wie für den Rest der Bevölkerung, oder? Soweit ich das verstehe ist es egal ob der giftige Tee von einem Teehändler oder einem Heilprkatiker kam: Wenn ich vergiftet werde kann ich schon klagen. Ärzte werden aber besonders strenge behandelt.
Ohne Heilpraktikergesetz gäbe es gar keinen Unterschied mehr zwischen Heilpraktikern und anderen Laien. Ob man jetzt die ‘Kurierfreiheit’ zurückbringen soll, weiß ich nicht. Einerseits halte ich von “Alternativmedzin” überhaupt nichts, andererseits sehe ich schon, dass Erwachsene das Recht haben ihren eigenen Körper in Gefahr zu bringen. Vielleicht sollte man die eine ähnliche Lösung wählen wie bei Tabak: Alterskontrolle und Warnungen.
Der Unterschied ist, dass Heilpraktiker Patienten behandeln dürfen.
Wenn ich mit meiner ausgekugelten Schulter zur Nachbarin gehe, die Handballtrainerin ist und bei ihren Spielern auch öfter die Schulter einrenkt, dann weiß ich dass ich mich hier nicht in medizinische Behandlung begebe und sie darf auch kein Geld dafür verlangen. Hier bin ich nicht Patient, sondern Nachbar, der um einen Gefallen bittet. Und wenn sie es nicht hinkriegt, weiß ich auch dass ich professionelle Hilfe aufsuchen muss.
Bei einem Heilpraktiker ist das anders: hier mache ich einen Termin aus, komme in eine Praxis und werde dort behandelt, woraufhin ich eine Rechnung bekomme die ich bezahlen muss. Das ist keine Gefälligkeit mehr, das ist eine Dienstleistung. Und hier muss ich erwarten können, dass ich nach medizinischen Standards behandelt werde. Genau das ist aber bei Heilpraktikern nicht gesichert und wird auch nicht überprüft.
Wenn ich mir dagegen von einem Zimmermann den Dachstuhl machen lasse, dann muss der eine mehrjährige Ausbildung und einen Meistertitel vorweisen. Und er muss sich an Standards halten, die sicherstellen sollen dass das Dach nicht beim ersten Sturm davonfliegt. Ähnliches gilt für praktisch alle handwerklichen Berufe, Köche, Piloten, Gärtner… Nur wenn es um die Gesundheit von zum Teil schwer kranken Menschen geht, soll es mit dem Heilpraktiker eine Ausnahme geben. Der darf seinen Beruf frei ausüben und großen Schaden anrichten, ohne irgendeine Ausbildung vorweisen zu müssen.
Genau. Und vor dem Heilpraktikergesetz durfte das schlichtweg jeder. Nannte sich Kurierfreiheit.
Aber so wäre es ja nicht wenn wir heute den Heilpraktikerberuf abschaffen würden. Dann dürften es nur noch Leute, die dafür nachweislich qualifiziert sind. Und da kann ich nichts verkehrtes dran finden.
Wenn wir das Heilpraktikergesetz dabei bestehen lassen, ja. Aber es ist nun einmal wichtig, dass die Sache mit den Heilpraktikern darauf ausgerichtet ist, einen Markt zu regulieren, für den es eine große Nachfrage gibt. Wenn wir Heilpraktiker abschaffen wird ein Teil der Nachfrage über den Schwarzmarkt bedient werden, mit all den Problemen, die dies mit sich bringt. Das ist der selbe Konflikt wie bei Rauschmiteln. Man kann mit Prohibition zwar den Konsum senken, aber dafür gibt man dann die Qualitätskontrolle auf.