Darum geht’s: Was kommt eigentlich dabei raus, wenn sich CDU/CSU mit ihren konservativen Schwesterparteien im EU-Parlament Regeln für die Reisekostenerstattung ausdenken?* Maximale Gönnung für alle deutschen EU-Abgeordneten!
Hintergrund: Die Reisekosten für “normale Reisen” (also eine Reise zwischen Wohnort und Arbeitsort) setzen sich zusammen aus den realen Kosten und je einer Pauschale für Zeitaufwand und Distanz. Deshalb können Abgeordnete selbst für eine Fahrt, die sie nichts kostet, immer noch Pauschalen für Zeitaufwand und Distanz beantragen. Belege müssen sie erst ab 800 km Autofahrt einreichen. Wer eine Zugfahrt mit einer Netzkarte (die einer Bahncard 100 entspricht) absolviert, muss nach dem einmaligen Einscannen der Netzkarte gar nichts mehr einreichen. Deutsche EU-Abgeordnete haben Netzkarten für Belgien und Deutschland. (Ob EU-Abgeordnete aus anderen Staaten ebenfalls in den Genuss von Netzkarten kommen, weiß ich nicht.)
*Die Europäische Volkspartei, zu der auch CDU/CSU gehören, ist seit 1999 die größte Fraktion im Europäischen Parlament und dominiert die anderen Fraktionen seitdem bei der Festlegung aller internen Regeln.
Schon krass wie Bürgergeldempfänger mit Bezahlkarten und Sanktionen drangsaliert werden und hier gibt es mal eben für den Zeitaufwand einer gratis Bahnfart 1. Klasse fast den gleichen Betrag der für einen ganzen Monat reichen soll.
Und natürlich wie immer ganz ohne Beleg oder Kontrolle. Das ist mir auch schon bei der Kostenpauschale der Bundestagsabgeordneten aufgefallen.
Wird eigentlich sonst wo der Zeitaufwand solcher Fahrten bezahlt? Das ist ja keine aktive Arbeitszeit oder so.
Ich consultere so vor mich hin - Fahrten zum Kunden sind bezahlte Zeit.
Danke für die Info, nach was richtet sich da so ca die Bezahlung? Hier wären es ja ca 38.5€/std (netto da steuerfrei), wenn man mal von je 7std Fahrtzeit hin/zurück ausgeht.
Grade nochmal die Videobeschreibung gelesen
Denke mal das wird dir aber nicht bezahlt oder?
Mein erster regelmäßiger Arbeitsort ist meine Wohnung, daher wird eine Anfahrt ins Büro tatsächlich bezahlt. Hab ich so rausgehandelt, denn ich kann meine Arbeit von hier erledigen und zum Spaß hock ich mich nicht auf die Straße. Wer mich woanders haben will muss meine Zeit kaufen. Ich bekomme da meinen ganz normalen Stundenlohn ab dem Moment in dem ich die Haustür hinter mir schließe.
Nicht schlecht, da hat jemand wohl noch besser Verhandelt als Weselsky. Wenn die jetztige Karriere keinen Spaß mehr macht, dann empfehle ich Gewerkschaftsführer zu werden.
Naja, seien wir ehrlich: Wenn mein aktuelles Skillset nicht mehr ganz so dringend benötigt wird, dann kann ich mir solche Bedingungen auch in die Haare schmieren. Gewerkschaftliche Organisation und Tarifbindung hat weniger Ausschläge in beide Richtungen, dafür mehr Sicherheit.