Das Ketchup zu den Pommes, das Shampoo im Hotel, das vorgeschnittene Obst im Supermarkt - all das muss in Zukunft ohne Einweg-Plastikverpackung auskommen. Denn ab 2030 soll jede Verpackung in der EU recycelbar sein - mit wenigen Ausnahmen, etwa bei Medikamentenverpackungen. Das entsprechende Gesetz wurde von den Abgeordneten des EU-Parlaments mehrheitlich beschlossen.
Wie werden dann in Zukunft Säfte, Shampoos und Ketchup verpackt? Alles in Glas?
Ganz viele Dinge, in denen Wasser drin ist, lassen sich als anrührbares Pulver (Reinigungsmittel, Seife, Shampoo, Milch, Kakao), festes Stück (Seife, Shampoo) oder Konzentrat (Saftkonzentrat, Sirup, Reinigungsmittel) verkaufen. Das spart nicht nur Verpackung sondern macht auch in der Verpackung flexibler. Dadurch verlängert sich oft auch die Haltbarkeit und die haushaltsübliche Verpackung kann demnach auch größer bzw. ergiebiger ausfallen.
Und der Transport wir effektiver. Das Äquivalent für 300l Flüssigreiniger wiegt in Pulverform weniger und verbraucht weniger Platz im LKW/ Container etc. Also auch eine denkbare Maßnahme um den CO2-Ausstöß zu verringern.
Man kööönnte ja mehrwegflaschen verwenden, und im Laden abzapfen…
Aber das wäre ja nicht der moderne Westen wenn wir WIRKLICH keine Einwegverpackungen mehr benutzen dürfen.
Ob das die Läden mitmachen werden? Die haben ja erst vor ein paar Jahren Mehrwegeflaschen abgeschafft und alle durch Einwegflaschen ersetzt.
Werden sich anpassen müssen. Mehrwegflaschen kann auch heißen, dass du eine Flasche hast/kaufst und dann selber was auch immer abfüllst, ich meine dm hatte da schon Versuche zu, und Unverpacktläden bekommen das auch hin.
Die nehmen uns unsere Einwegverpackungen weg!!
Erstmal meine Wohnung mit Plastikmüll vollräumen, nehmt das Grüüühne!!!11
Gibt doch recycelbares Plastik. Im 3D-Druckbereich wird damit ja gern Werbung gemacht (“biodegradable PLA”, etc.).
Das Problem ist, dass das Zeug eben doch nicht so ohne weiteres recycelbar ist, und z.B. auf dem Kompost damit gar nichts passiert, sondern es nur aufwendig und mit speziellen Maschinen (und auch nur zu einem gewissen Anteil) recycelt werden kann.
Ich vermute mal, auf so etwas wird es bei diesen Verpackungen auch hinauslaufen, und die Mehrkosten 1:1 auf den Kunden abgewälzt werden.
Wird alles in Fässern im Laden gelagert und Du bringst soviele Tupperdosen, wie Du eben brauchst.
Nein, ich schätze das werden entweder plastikähnliche pflanzliche Verpackungen oder Papp/Papierpacken a la Tetra Pak oder einige Joghurtpackungen.
Die sind mit Abstand das umweltschädlichste an “recycelbaren” Verpackungen, das es gibt.
https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/recycling-luege-bei-getraenkekartons-deutsche-umwelthilfe-fordert-pfand-fuer-klimaschaedliche-einwegver/
Bitte nicht auf diesen Verbrecherverein verlinken.
Gibts auch richtige Quellen für diese Einschätzung?
Nope.
Einweg-Getränkedosen oder Einweg-Glasverpackungen sind das mit Abstand umweltschädlichste an “recyclebaren” Verpackungen, das es gibt. Der Energiebedarf ist im Gegensatz zu z.B. Plastik iwo zw 3x und 15x so hoch für eine Verpackungseinheit. Desterwegen ist Glas (oder Plastik) erst als Mehrweg gut bei geringen Abständen zum “Wiederbefüller”.
Kurz: Nutz Mehrwegverpackungen!!
Quelle: arbeite seit ca 9 Jahren in der Glas- bzw Getränke-Verpackungsindustrie.
Guter Artikel, ich finde es immer wieder krass wie dreist diese Verpackungen als umweltfreundlich angepriesen werden.
Das glaube ich aber erst wenn ich es sehe… Die derzeitigen Pfandrücknahmesysteme sind alle auf Flaschenform ausgelegt, viele haben schon bei Flaschen in perfektem Zustand mit perfekt erhaltenem Etikett Schwierigkeiten, diese zu erkennen. Man darf gespannt sein was zuerst kommt: Selbstfahrende Autos, Flugtaxis oder die automatische Rücknahme von TetraPaks
Ich glaube das ist mal einer der wenigen Anwendungsfälle bei dem ich sagen würde ‘lass das mal die KI machen’. Klar kann das auch ein Mensch, aber das würde ja Arbeitsplätze schaffen