Vorweg, eigentlich habe ich dicke Haut bei so etwas. Aber dieser Mensch schoss den Vogel ab.
Kleine Kreisstraße, ich komme mit meinem Rennradpartner gerade ein kleines Gefälle hinter einem Weiler runter, er schräg links hinter mir, maximal in der Fahrbahnmitte, ich mit ein wenig Abstand am Fahrbahnrand. Seit 3 km kein Auto mehr. Auf einmal fängt ein Dauerhupen an und hört erst wieder auf, nachdem mich ein modernes Auto der oberen Mittelklasse mit viel zu wenig Abstand überholt (vielleicht 50 cm) und meinen Buddy wohl noch viel knapper.
Einige Meter weiter, kommt uns derjenige tatsächlich noch einmal entgegen und fährt sein Fenster runter und fragt uns was das denn soll so die Straße zu blockieren? Woraufhin ich ihm sage, dass das unser gutes Recht ist und er uns deshalb nicht fast umbringen muss. Außerdem erwähnte er, dass er uns gefilmt habe. Auf den Kennzeichenhaltern war dann auch das Logo eines großen deutschen Bauunternehmens. Unrechtsverständnis -> 0,00%
Wie denkt die Schwarmintelligenz sind die Erfolgsaussichten so etwas zur Anzeige zu bringen? Bearbeitet die (sächsische) Polizei und Staatsanwaltschaft so etwas? Ich habe ja sogar einen Zeugen. Stellt sich direkt die ganze Rechtsschutzabteilung des Unternehmens vor ihren vermeintlich guten Mitarbeiter? Kann ich irgendwelche Probleme dadurch kriegen, außer der verlorenen Zeit?
Kann man so etwas auf der Online-Wache einreichen? Wäre eine persönliche Anzeige möglicherweise mit mehr Erfolgsaussichten verbunden? Auch habe ich ein Foto des Übeltäters geschossen, als er uns “zur Rede” stellen wollte. Sollte ich das als Beweismittel vorlegen?
Zumindest wird es eklig, wenn die Firma (Firmenwagen) davon erfährt…
Ich glaube der Firma ist leider ein Mensch der Projekte schnell voranbringt wichtiger als irgendeine Anschuldigung. Außen steht zwar immer dick Ethik und Compliance drauf, aber innen zählen nur die Zahlen.
Das habe ich schon anders erlebt. Ein Wagen der oberen Mittelklasse lässt außerdem eher auf untere (Projekt-)Management-Ebene schließen - davon gibt es in größeren Unternehmen dutzende.
Chefs sind doch genau die demografische Gruppe, die dieses Verhalten an den Tag legt oder gut heißt.
Klar, so wie Fahrradfahrer genau die demografische Gruppe sind, die sie sich nie an die StVO hält und meint alle müssen sich dem Fahrrad unterordnen und dadurch ein solches Verhalten provoziert…
Merkste selber, ne?
Also wenn du jetzt konkret von Radkurieren geschrieben hättest würde ich dem zum Beispiel zustimmen.Es ist tatsächlich so, dass Aussagen trotz ähnlicher Struktur unterschiedlich wahr sein können.Edit: So, jetzt nochmal in Ruhe.
Mit “nie” und der Provokation liest du einen Absolutheitsanspruch und eine Schuldzuweisung in meinen Kommentar hinein, der einfach nicht da ist.
Natürlich gibt es Unterschiede zwischen verschiedenen Gruppen, das pauschal zu verneinen ist doch völlig an der Realität vorbei. Um dein Beispiel aufzugreifen: Radfahrer:innen begehen sicherlich mehr Beleuchtungsverstöße als Autofahrer:innen, und Autofahrer:innen begehen mehr Geschwindigkeitsverstöße als Radfahrer:innen. Das trifft natürlich nicht auf alle innerhalb der Gruppe zu (und das behaupte ich auch nicht), aber die Tendenz ist da.
Marginalisierung ist für betroffene Gruppen ein großes Problem, Chefs sind davon aber offensichtlich nicht bedroht. Weiter unten Pearl-Clutching zu betreiben und den Begriff so dermaßen zu relativieren ist mMn. ziemlich daneben (und hier auch in der Sache falsch).
Also siehst du generell kein Problem mit Vorurteilen um dich zu werfen? Du bist bestimmt so ein AfD-Wähler.
Das ist jetzt das zweite Mal, dass deine Analogie im Kern daneben liegt. Ich treffe ja keine sichere Aussage über ein konkretes Individuum, sondern über eine Tendenz einer Gruppe.
Weniger Empörung, mehr Textverständnis.
Du generalisiert und marginalisierst eine Gruppen von Menschen mit Vorurteilen und verteidigst das auch noch.
Siehe Edit oben. Das war mein letzter Kommentar hier.