»Höhere Sozialleistungen an die Eltern können doch nicht die Lösung sein, sondern wir müssen das Problem an der Wurzel packen«, sagte Dürr der Nachrichtenagentur dpa. Es sei »richtig, über mehr zielgerichtete Investitionen in Sprachförderung, Schulen und Kitas zu sprechen, statt über neue Sozialleistungen«, so Dürr.

Er wiederholte dabei das auch schon von Lindner vorgetragene Argument, wonach vor allem Kinder ausländischer Eltern in Deutschland von Armut betroffen seien. »Wer jetzt so tut, als ob es keine überdurchschnittliche Armut bei Kindern gibt, deren Familien in den letzten zehn Jahren nach Deutschland gekommen sind, kennt entweder die Zahlen nicht oder ignoriert sie bewusst, um mehr Sozialtransfers zu fordern«, sagte Dürr.

Hier wird wirklich knallhart versucht die Armut der Immigranten gegen die Armut von einheimischen Kindern auszuspielen. Das ist so ekelhaft.

Lindner hatte Zweifel am Konzept der Kindergrundsicherung von Familienministerin Paus angemeldet. »Es gibt einen ganz klaren Zusammenhang zwischen Einwanderung und Kinderarmut«, sagte der FDP-Chef

Es zweifelt wirklich niemand an, dass es diesen Zusammenhang gibt. Das ändert doch aber nichts daran, dass allgemein 20% der unter 18 Jährigen von Armut gefährdet sind. Es ändert auch nichts daran, dass

stattdessen »in die Sprachförderung, Integration, Beschäftigungsfähigkeit der Eltern zu investieren«

einfach volkswirtschaftlich Sinn ergibt und GAR NICHTS mit den Kindern zu tun haben sollte. Wir BRAUCHEN die Leute doch als Fachkräfte. Können wir mal aufhören so zu tun als wäre das ein großes Geschenk von “uns” “denen” Arbeit zu geben und sie zu integrieren?

  • Ooops@kbin.social
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    1 year ago

    Lindner hatte Zweifel am Konzept der Kindergrundsicherung von Familienministerin Paus angemeldet.

    Das ist schön für ihn, aber das hätte Lindner sich überlegen sollen, bevor er den Koalitionsvertrag, auf den er sonst bei jeder Kleinigkeit so gerne pocht, unterschrieben hat.

    “Wir wollen Familien stärken und mehr Kinder aus der Armut holen. Dafür führen wir eine Kindergrundsicherung ein. Kinder haben eigene Rechte, die wir im Grundgesetz verankern werden. […]
    Kinder verdienen beste Bildung. Jedes Kind soll die gleichen Chancen haben. Diese. Chancengleichheit ist aber noch lange nicht Realität. Wir wollen mehr Kinder aus der Armut holen, werden mit der Kindergrundsicherung bessere Chancen für Kinder und Jugendliche schaffen und konzentrieren uns auf die, die am meisten Unterstützung brauchen. […]
    Die Kindergrundsicherung soll aus zwei Komponenten bestehen: Einem einkommensunabhängigen
    Garantiebetrag, der für alle Kinder und Jugendlichen gleich hoch ist, und einem vom Elterneinkommen
    abhängigen, gestaffelten Zusatzbetrag. Volljährige Anspruchsberechtigte erhalten die Leistung direkt. […]
    Bis zur tatsächlichen Einführung der Kindergrundsicherung werden wir von Armut betroffene Kinder, die Anspruch auf Leistungen gemäß SGB II, SGB XII oder Kinderzuschlag haben, mit einem Sofortzuschlag absichern”

    • Killing_Spark@feddit.deOP
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      1 year ago

      Jetzt lass doch den armen Chrissie in Ruhe :( Der will den Kindern nur nicht die dornigen Chancen wegnehmen!

  • Hillock@kbin.social
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    1 year ago

    Was mich halt so richtig ankotzt, ist dass sie ja nichtmal das Problem an der Wurzel packen wollen. Die FDP will doch den privaten Bildungssektor erweitern, Studiengebühren einführen, etc. Integration und Beschäftigungsfähigkeit der Eltern wird gestärkt in den man die Einwanderung aus gewissen Ländern erschwährt. Mehr Länder als “Sicher” deklariert damit man Flüchtlingle davon abweisen kann. Wenn sie tatsächlic Geld in den öffentlichen Bildungssektor stecken würden, dann könnte ich deren Aussage ja noch irgendwie verstehen.

    Ich würde zwar behaupten man kann beides machen, langfristig in die Bildung zu investieren und Kindern in Armut zu helfen. Aber wenn der eigene Lösungsvorschlag auch abgelehnt wird, dann ist das halt einfach nur zum kotzen.

    • Sodis@feddit.de
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      1 year ago

      Das sollte eh der generelle Ansatz sein, wenn man Probleme lösen will. Quasi erst das Pflaster und gleichzeitig die langfristige Ursache, die das Pflaster überhaupt erst notwendig gemacht hat, bekämpfen. Vor allem könnte die FDP die Kindergrundsicherung auch als großen Bürokratieabbau verkaufen. Das Thema haben sie aber anscheinend vergessen, denn da passiert aus FDP Richtung genau gar nichts. Den einzigen medial wirksamen Bürokratieabbau gabs von den Grünen im Klimaschutzbereich.

  • scorpionix@feddit.de
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    1 year ago

    Na ja, dann könnte Lindner doch sicherlich ein paar Milliarden für diese Maßnahmen locker machen, die er da fordert, oder?

    Wird er aber nicht.

    • Ooops@kbin.social
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      1 year ago

      Natürlich nicht. Aber durch Diskursverschiebung und vom Thema ablenken kann man Zeit schinden.

      Idealerweise bis die FDP eh wieder mal unter 5% aud raus aus der Varantwortung ist…

  • Ophioparma@feddit.de
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    1 year ago

    Achja, Memschen vorschreiben, was sie tun sollen und mit staatlichen Programmen bevormunden, das ist so typisch link… FDP??? Was ist hier mit liberalen Konzepten von Eigenverantwortung und “freier Markt regelt”? Gilt das für Arme etwa nicht?

    • Tiptopit@feddit.de
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      1 year ago

      Ne, die sind leider marktwirtschaftlich nicht interessant für Christian Lindners Freunde.

      Grüße an Porsche gehen raus!

  • cthonctic@kbin.social
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    1 year ago

    Um ganz ehrlich zu sein ist die FDP halt wirklich noch ekliger als die AfD. Die rechten sind einfach nur knackdumm, aber die wirtschaftsliberalen sind knallharte Bösewichte.

  • redballooon@lemm.ee
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    1 year ago

    Einfache Antwort: Lieber Christian du hast recht. Das Familienministerium braucht zzgl zu der Kinder Grundsicherung nochmal 6 Mrd für die vorgeschlagenen Sprachkurse etc.

    Das sind ja keine Argumente für ein “oder”, sondern für ein “und”