Über acht Prozent der Deutschen haben ein manifest rechtsextremes Weltbild, laut einer Studie der SPD-nahen Ebert-Stiftung. Jeder fünfte findet, Deutschland gleiche eher einer Diktatur als einer Demokratie.
Über acht Prozent der Deutschen haben ein manifest rechtsextremes Weltbild, laut einer Studie der SPD-nahen Ebert-Stiftung. Jeder fünfte findet, Deutschland gleiche eher einer Diktatur als einer Demokratie.
Mein Punkt war eigentlich eher, dass du ein schlechtes Beispiel gewählt hast. Im Altersheim hängt in der Regel das Wohlergehen sehr stark an den äußeren Bedingungen. Und vielleicht bin ich da zu liberal groß geworden, aber ich kann den Gedanken “die äußeren Bedingungen passen nicht, also handelt es sich um ‘unwertes Leben’” nicht mal im Ansatz nachvollziehen.
Wenn du das Beispiel “Mensch im Koma” oder “Mensch mit Behinderung” gewählt hättest, fände ich es nachvollziehbarer (aber immer noch amoralisch), dass da über “wertvolles” und “unwertes” Leben geurteilt wird.
Du magst mit deiner deskriptiven Sicht in der Realität zu einem Großteil Recht haben. Ich glaube aber, bei den meisten Entscheidys finden die Rationalisierungen für solches Handeln aber nicht auf moralischer Ebene statt (“es ist ok, Unter- und Übermenschen zu definieren”) sondern auf mit extrem verkürzten Argumentationen auf der praktischen Ebene (“wir müssen etwas tun, um unsere Gesellschaft vorm Zusammenbrechen durch zu viel Zuzug zu retten”). Solange wir Politikys haben, die sich auf Menschenrechte etc. berufen, sollten wir definitiv versuchen, die Konsequenz aus ethischen Normen in der Debatte zu halten. Sonst wird hier nichts besser und sonst bleibt beispielsweise die Flüchtlingspolitik reine Symptombekämpfungspolitik.
Und jetzt tritt mal mental einen Schritt zurück und frage dich, ob diese Antwort auch nur im geringsten etwas mit der ursprünglichen Fragestellung aus der Umfrage zu tun hat.
Diese Bedingungen sind aber ganz real nicht gut. Da kannst du noch so liberal sein, die Realität jetzt gerade wirst du damit nicht ändern.
Selbst im besten Altenheim ist alt sein scheiße, oder ist es zumindest sehr oft. Auch hier vermischst du wieder verschiedene Ebenen. Du magst für dich sagen, dass auch das beschissenste Leben noch lebenswert ist. Das ist aber nicht relevant. Denn (aufpassen, hier musst du liberal sein) andere Menschen denken das für sich vielleicht anders. Ich möchte nicht so alt werden, ganz einfach weil ich es für unwürdig halte. Dummerweise machst du jetzt aber den rhetorischen Meistermove des “Was ich denk und tu, trau ich auch wem anders zu”. Du unterstellst, dass aus der Aussage “ich kann mir vorstellen, dass es Bedingungen gibt, die ich für mich unwürdig finde” zwangsläufig folgt “ich möchte, dass alle Menschen, die unter diesen Bedingungen leben getötet werden”.
Vielleicht ist das einfach denkfaul, vielleicht auch schlimmer. Falsch ist es definitiv.
Ich meine das jetzt nicht als Beleidigung, aber guck dir wirklich mal dein Argumentationsmuster an, du springst ständig zwischen deskriptiv/normativ und vor allem unterstellst zu sehr sehr viele Dinge, die nirgends stehen. So kann man sich vielleicht auf die Schulter klopfen, zielführend ist es nicht.
Und das ist einfach komplettes Derailing ohne Bezug zum eigentlichen Punkt.
Gebe ich so zurück. Du scheinst meine Beiträge irgendwie anders zu lesen als sie gemeint sind. Du scheinst auch die Frage fehlinterpretiert zu haben.
Bei der Frage, ob es “wertvolles” und “unwertes” Leben gibt, beantworten die Leute das nicht allein für sich selbst, sondern für andere. Es geht nicht darum, dass man sich ein bestimmtes Schicksal für sich selbst nicht vorstellen kann, sondern es geht darum, dass man einer kompletten Gruppe Menschen den Wert abspricht. Das sieht man auch daran, in welchem Zusammenhang der Begriff “unwertes Leben” sonst auftritt. (Es kann natürlich sein, dass einige der antwortenden Personen aus historischer Unkenntnis heraus den selben Fehler wie du gemacht haben, wenn die Aussage wirklich nicht erklärt worden sein sollte.)
Nein. Ich sage, dass es nicht mein Platz ist vorzuschreiben, was “wertvolles” und was “unwertes” Leben ist.
Wenn du für dich selbst entscheidest, dass du nicht im Altersheim leben willst und dich darum beispielsweise suizidierst, werde ich dich nicht dafür verurteilen. Wenn du das aber für jemand anderes und auch noch rein auf der Basis, dass du das gewählte Altersheim schlecht findest, entscheidest, dann kann ich den Gedankengang nicht nachvollziehen. Wenn du das für jemand anderes tust und zwar auf Basis der Tatsache, dass es der Person inhärent schlecht geht (Koma), dann verstehe ich den Gedankengang, finde das aber moralisch fragwürdig.
Ich hab keine Lust, mich zu wiederholen, deswegen ein letztes Mal: das ich nicht die Frage! Du bekämpfst hier ein Argument, dass du selbst aufstellst.
Okay, vielleicht solltest du mir dann noch einmal wiederholen, was du als “die Frage” ansiehst.