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Cake day: June 25th, 2023

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  • Teilweise juhu, prinzipiell jedenfalls. Praktisch bleibt mir völlig unklar, wo zu welchen Konditionen denn nun Bubatz zu haben ist. Oder ob damit gewartet werden muss, bis die heute gesäten Pflanzen geerntet wurden. Es finden sich haufenweise Informationen dazu, wie kompliziert alles ist, aber diese eine entscheidende praktische Frage habe ich noch nirgendwo beantwortet gefunden.

    Falls da jemand mehr weiß, für Hamburg oder auch anderswo, das wär toll.





  • Feiner Post. Naja, Bild halt.

    Mir ist wirklich unklar wie Leute in anderen politischen Spektren das machen aber wie kann man sich denn so darüber wundern/ärgern, dass auf einer Bühne auch mal was gesagt wird was einem nicht gefällt?

    Das ist doch normal. Auch im linken Spektrum sind die Leute oft recht pingelig, mit wem sie sich gemein machen. Da hat FFF z.B. schon 'ne Band ausgeladen, weil die die falsche Kombination aus Frisur und Hautfarbe hatten.

    Die Leute haben eben Angst, etwas zu unterstützen, was sie schlecht finden. Und sie haben Angst, für etwas gehalten zu werden, was sie nicht sind. Wenn also auf der Bühne Sachen dargestellt werden, mit denen du nichts zu tun haben willst, ist das ein Konflikt.

    Auf der anderen Seite steht natürlich das hehre Anliegen, das große Ziel vor Augen zu haben und (sich) nicht in kleinen Grabenkämpfen zu verlieren. Und wiederum eine Angst, die gemeinsame Energie könne von einer radikalen Minderheit gekapert werden.

    Ich denke, es geht in beide Richtungen: Als Teilnehmer einer Großveranstaltung muss ich mir im klaren sein, dass manches von meiner Komfortzone abweicht, teilweise deutlich. Als Veranstalter und Redner habe ich aber ebenso die Pflicht, meine nicht von der anwesenden Allgemeinheit geteilten Interessen der gemeinsamen Sache unterzuordnen. Es gibt einen Konsens, wegen dem sind alle da. Darum zu rangeln, wer wie weit davon abweichen darf, tut niemand gut.

    Andererseits argwöhnen alle Seiten, dass die anderen genau das täten, und spüren dadurch den Druck, der Veranstaltung selbst ihr individuelles Profil aufzudrücken, quasi defensiv. Ist halt ein Kampf ums Narrativ, wer hat die Deutungshoheit.


  • Etwas zugespitzt kannst du sagen, dass die Rechtspopulisten auf die weniger gebildeten Teile der Bevölkerung zielen.

    Oh, oh, oh, da passt dieses Zitat!


    “Conservatives are not necessarily stupid, but most stupid people are conservatives… I never meant to say that the Conservatives are generally stupid. I meant to say that stupid people are generally Conservative. I believe that is so obviously and universally admitted a principle that I hardly think any gentleman will deny it. Suppose any party, in addition to whatever share it may possess of the ability of the community, has nearly the whole of its stupidity, that party must, by the law of its constitution, be the stupidest party; and I do not see why honorable gentlemen should see that position as at all offensive to them, for it ensures their being always an extremely powerful party . . . There is so much dense, solid force in sheer stupidity, that any body of able men with that force pressing behind them may ensure victory in many a struggle, and many a victory the Conservative party has gained through that power."

    John Stuart Mill ( British philosopher, economist, and liberal member of Parliament for Westminster from 1865 to 68 )

    ― John Stuart Mill


    Für mich war der Höhepunkt “There is so much dense, solid force in sheer stupidity, that any body of able men with that force pressing behind them may ensure victory in many a struggle”, allein schon wegen ‘dense, solid’, was hier in beiden Bedeutungen passt.





  • Ja, ich persönlich sehe das ganz ähnlich wie du. Also, wir haben ähnliche Werte, und ein ähnliches Ideal.

    Aber, und das ist hier der pedantische Punkt, das unterscheidet sich vom Begriff “Demokratie”. Wikipedia schreibt dazu z.B.:

    Formen der Herrschaftsorganisation auf der Grundlage der Partizipation bzw. Teilhabe aller an der politischen Willensbildung.

    Der Begriff kommt ja von den alten Griechen, und es ist bemerkenswert, wie “undemokratisch” deren Demokratie war:

    Auch in der Epoche ihrer Vollendung bot die attische Demokratie allerdings nur einem Teil der Bevölkerung Attikas das Recht zur politischen Partizipation. Frauen, Sklaven und Metöken (Fremde, meist ebenfalls griechischer Herkunft) waren davon ausgeschlossen.

    In der Moderne haben wir z.B. Demokratien wie in den USA, wo nicht mal jede Stimme gleich viel Gewicht hat wie alle anderen Stimmen. Entsprechend gibt es auch Leute, die die USA als nicht demokratisch betrachten, aber das ist kontrovers.

    Die von dir angesprochene Machtungleichheit durch Reichtum ist womöglich gar nicht vollständig überwindbar, entsprechend ist eine Demokratie, die Gleichheit vorraussetzt, vielleicht gar nicht realisierbar.

    Der Gedanke mit “Die Mehrheit bestimmt” trägt auch nur bedingt. Zum Beispiel gibt es das Konzept “Minderheitenschutz”, hier eine Übersicht dazu vom Deutschlandfunk: Link.

    Dann gibt es noch Demokratie ohne Wahlen aber mit Konsent oder Konsens, wie z.B. bei Gesellschaftsräten.

    Kurzum, das Thema ist komplex und Demokratie gibt es auf viele Arten. Rechte Gesellschaftsentwürfe sind mit vielen davon vereinbar, auch wenn es nicht das ist, was du und ich gern hätten.

    Manchmal kommt der Ruf nach mehr [direkter] Demokratie auch von rechts. Nämlich dann, wenn sie den Eindruck haben, genug Rückhalt für ihre diskriminierenden Maßnahmen in der Bevölkerung zu haben.