Zwei schwer kranke Männer wollen Zugang zu einer tödlichen Dosis Betäubungsmittel. Vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig sind sie mit ihrem Anliegen gescheitert.
“Das ist ein schwarzer Tag für die beiden Kläger und ein schwarzer Tag für alle suizidwilligen Menschen in Deutschland”
Tiere werden eingeschläfert, wenn nix mehr geht, aber Menschen sind zum weiter vegetieren verurteilt.
Tiere werden nicht nur eingeschläfert, wenn nichts mehr geht, sondern auch wenn sie schon älter sind, wenn es zu teuer wäre, wenn es sich nicht mehr lohnt… die Sorge ist die, dass es beim Menschen dann ähnlich läuft. Die Palliativmedizin wird sowieso schon völlig vernachlässigt. Mit der Einführung der “Einschläferung” für Menschen wird es sie einfach gar nicht mehr geben. Dann kannst du als unheilbar kranker Mensch entweder zu Hause unter Schmerzen vor dich hin vegetieren oder du lässt dir die Spritze geben. Kann mir nicht vorstellen, dass unser Gesundheitssystem dann noch Geld für gute Pflege, Schmerztherapie und Psychotherapie raushaut, wenn es auch eine Spritze für 10€ gibt.
Wer in so einer Situation noch von Gericht zu Gericht zieht scheint ja noch ganz lebenslustig zu sein. Zum Glück. Ich gönne es ja jedem!
Wie zynisch bist du denn?! Das ist nicht lebenslustig sondern verzweifelt.
Du praktisch gesehen ist es kein Problem genügend Opiate für einen Suizid zu beschaffen. Sie fragen halt bloß die falschen.
Für mich fehlt hier etwas die Einordnung, wie es denn in der Praxis aussieht einen Arzt bzw Verein zu finden, der einen darin unterstützt. Die Argumentation scheint ja zu sein, dass hierdurch ein ausreichender Zugang zu den Mitteln besteht, weswegen der Staat es nicht zur Verfügung stellen muss.
Je nachdem scheint mir dieser Weg aber erstmal weniger selbstbestimmt, als den betroffenen direkten Zugsng zu gewähren.
Das lässt sich relativ einfach durch eine Googlesuche beantworten. Zum Beispiel gibt es den Verein Sterbehilfe.
Außerdem wohl “Dignitas” und die “Deutsche Gesellschaft für humanes Sterben”. Die machen jetzt alle kein Geheimnis aus ihrer Existenz…
Politisch ist dies aber bislang nicht geklärt, eine Neuregelung scheiterte im Sommer. Die nordrhein-westfälischen Gerichte verwiesen in ihren Entscheidungen auf das Betäubungsmittelgesetz und darauf, dass die Kläger sich an einen zur Sterbehilfe bereiten Arzt oder eine entsprechende Hilfsorganisation wenden könnten.
Ich glaube auch, dass man nicht so einfach daran kommen soll. Durch eine Sterbebegleitung wird sicherlich abgeklärt, ob die Person das wirklich möchte und es keinen anderen Ausweg gibt.
Einerseits kann ich verstehen, dass man lieber im Kreis der Familie sterben möchte, andererseits muss man vielleicht auch vor sich selbst geschützt werden.
Das beantwortet seine Frage aber halt mal so gar nicht. Ich bin mir ziemlich sicher die meisten Ärzte werden dich da ganz einfach dankend ablehnen.
Wie läuft das in der Schweiz oder in Belgien ab?
Schon 2017 hatte das Bundesverwaltungsgericht entschieden, dass ein Medikament zum schmerzlosen Suizid in extremen Ausnahmefällen erworben werden darf.
Dieses Urteil wurde übrigens seitdem auf Weisung des Gesundheitsministeriums einfach ignoriert. Und immer wenn ich mich daran erinnere, frage ich mich, in was für einer Bananenrepublik wir eigentlich leben, in der das keine Folgen hat.
extremen Ausnahmefällen
Das wird dann eben zum Streitpunkt. Ist der jeweils betrachtete Fall so ein extremer Ausnahmefall oder nicht? Gibt man die Mittel zu leichtfertig raus, sind es keine Ausnahmen mehr. Schon gar keine extremen Ausnahmen.
Das kommt halt davon wenn man einen christlichen Hardliner wie Jens Spahn als Gesundheitsminister… Moment mal?
Barbaren. Wäre tragisch wenn sie ihre Lieben an Depressionen dahinsiechen sehen würden aber ihnen kein Ausweg geboten wird der ein menschliches, würdevolles sterben erlaubt. Hoffentlich passiert ihnen das nie.
Bleibt also nur totsaufen. Das ist erlaubt, weil legal
Aber nicht zuverlässig. Da wachst du vermutlich einfach nur in deiner Kotze auf.
Mit kaputten Organen und generellem scheiße fühlen. Ich denke den Hals auf die Gleise legen ist da effektiver.
Walter Moers und James Bond haben mir beigebracht, dass erhängen die beste Methode ist. Nur blöd, wenn man ans Bett gefesselt ist.
Nur mit ausreichender Fallhöhe für einen Genickbruch (oder “schlimmer”). Ansonsten ist strangulation nicht besonders geil und vor allem extrem schmerzhaft.
Dann doch der Freitod an den Bahngleisen oder mit dem Einweggrill. Das ist natürlich deutlich besser
Auch für den Lokführer.
Und für die Leute, die dann aufräumen dürfen.
Ist auch immer mein Gedanke. Man wird die Menschen dadurch ja nicht vom Suizid abhalten, sondern sie werden dadurch einfach entweder gefährliche Methoden verwenden und vermutlich auch noch andere mit hineinziehen. Ich verstehe nicht wieso man Sterbewillige nicht einfach mit Würde gehen lassen kann? Sagt ja niemand, dass man das Zeug einfach so bestellen können soll.
Naja, außer, wenn man bereits so eingeschränkt ist, dass das nicht mehr möglich ist. Dann darf man halt leiden.
Das ist auch eine der möglichen Gefahren bei einem risikobehafteten Suizidversuch. Im schlimmsten Fall wachst du als Gemüse im Krankenhaus wieder auf.
Natürlich dürfen die das nicht, denn das sind ja böse BeTäuBuNgSmItTeL!!!111!!!111!! Was passiert, wenn die in die falschen Hände gelangen, kann sich niemand nicht vorstellen!11!!!11!!! uiuiuiuiui
Hinterher machen die noch aBhÄNgig!!11!1!!! und dann haben wir den Salat.
Verdammten Suizidjunkies.
Wenn man einmal Suizid begeht, macht man es den Rest des Lebens!!!1!11!1elf
für Menschen, die selbstbestimmt entschieden haben, ihr Leben beenden zu wollen, gibt es andere zumutbare Möglichkeiten zur Verwirklichung ihres Sterbewunsches.
Welche denn?? Juristen ey, sagen was zumutbar ist und labern dann so einen Scheiss.
Seit 2020 ist Beihilfe zum Suizid nicht mehr strafbar, jeder Arzt und auch Sterbevereine stehen jetzt zur Verfügung. Das war 2017 bei dem ursprünglichen Urteil noch nicht der Fall. Das neue Urteil sagt lediglich, dass dieses eine Medikament nicht vom Staat zur Verfügung gestellt werden muss (und das wurde es dank Jens Spahn ohnehin nicht).
Darum geht es mir doch gar nicht…
Du hast danach gefragt, welche Möglichkeiten die denn haben und die hab ich genannt. Was hab ich denn da falsch verstanden?
Gute Frage. Ich habe das Gefühl, dass andere zumutbare Methoden bei weitem nicht so schmerzlos und “sanft” oder gar sicher zielführend wären.
für Menschen, die selbstbestimmt entschieden haben, ihr Leben beenden zu wollen, gibt es andere zumutbare Möglichkeiten zur Verwirklichung ihres Sterbewunsches.
Das Buch haben wir im Deutschunterricht gelesen – Kafka, oder?