Sie sagten, die meisten Kinder mit ADHS weisen im Erwachsenenalter weiterhin Symptome auf. Kann die Störung bei Erwachsenen auch neu auftreten?
Nein. Zwischenzeitlich glaubte man das. Da haben ein paar große Kohortenstudien für viel Wirbel gesorgt. Als man die Kohorten dann aber noch mal genauer unter die Lupe nahm, wurde deutlich, dass die Studien Schwächen hatten. Inzwischen besteht der wissenschaftliche Konsens: ADHS ist eine Entwicklungsstörung, die spätestens im frühen Jugendalter zu Tage tritt. Es kann höchstens durch ein Schädel-Hirn-Trauma oder eine schwere Infektion des Gehirns zu ähnlichen Symptomen kommen, aber das ist dann keine ADHS im eigentlichen Sinn.
Sehr interessant, aber irgendwie widerspricht das meiner persönlichen Erfahrung im Freundes- und Bekanntenkreis.
Es ist ja so, dass man als Kind und Jugendliche*r noch ein starres Gerüst durch die Schule und Vorgaben der Eltern hat. Besonders dem unaufmerksamen Typ, der ja nicht durch Hyperaktivität auffällt, fällt es leichter, sich daran entlangzuhangeln. Viele merken dann erst im Studium, dass da was nicht richtig läuft bei ihnen. Dadurch könnte dieser Eindruck entstehen.
Viele Fälle von ADHS-Diagnoses im Erwachsenenalter sind vermutlich nur Spätdiagnosen. D.h. die betroffenen hatten es bereits im Kindesalter, haben es aber irgendwie geschafft, über die Runden zu kommen, bis irgendwann halt einmal die Luft raus war.
Die ärztliche Meinung (nicht die wissenschaftliche) ist ja aber auch immer noch fälschlicherweise der Meinung, dass nur hyperaktive Jungs ADHS haben. Selbst heute haben die meisten Diagnose-Bögen zum Großteil nur Fragen, die darauf abzielen. Das war damals nur noch schlimmer. Oder Leute wurden dann halt mit anderen Diagnosen abgestempelt, Borderline, Hochbegabung, etc.
Und wie dir eine andere Person schon geantwortet hat, ADHS kann sich ja auch nicht nur durch Hyperaktivität bemerkbar machen. Ich merke meist, dass mein Gehirn einfach gaaaaanz viel Stimulation braucht. Ob ich mir die durch Bewegung oder durch mentale Betätigung hole, ist oft nicht so entscheidend. Aber damals in der Schule war ich sehr brav und ängstlich. Da war die einzige Art der Stimulation halt tagträumen etc. Mittlerweile habe ich gelernt nicht mehr so viel zu masken, also mich weniger stark zu verstellen, und kann daher auch viel meine Hyperaktivität nach außen bringen.
So steht es in den Diagnosekriterien, ja. Persönlich denke ich, dass viele Menschen im Kindesalter und jungen Erwachsenenjahren ihre Probleme noch auffangen können, irgendwann aber einfach ausbrennen und dann zusammenbrechen.
Sehr interessant, aber irgendwie widerspricht das meiner persönlichen Erfahrung im Freundes- und Bekanntenkreis.
Es ist ja so, dass man als Kind und Jugendliche*r noch ein starres Gerüst durch die Schule und Vorgaben der Eltern hat. Besonders dem unaufmerksamen Typ, der ja nicht durch Hyperaktivität auffällt, fällt es leichter, sich daran entlangzuhangeln. Viele merken dann erst im Studium, dass da was nicht richtig läuft bei ihnen. Dadurch könnte dieser Eindruck entstehen.
Viele Fälle von ADHS-Diagnoses im Erwachsenenalter sind vermutlich nur Spätdiagnosen. D.h. die betroffenen hatten es bereits im Kindesalter, haben es aber irgendwie geschafft, über die Runden zu kommen, bis irgendwann halt einmal die Luft raus war.
Bei mir lief es auch so.
Die ärztliche Meinung (nicht die wissenschaftliche) ist ja aber auch immer noch fälschlicherweise der Meinung, dass nur hyperaktive Jungs ADHS haben. Selbst heute haben die meisten Diagnose-Bögen zum Großteil nur Fragen, die darauf abzielen. Das war damals nur noch schlimmer. Oder Leute wurden dann halt mit anderen Diagnosen abgestempelt, Borderline, Hochbegabung, etc.
Und wie dir eine andere Person schon geantwortet hat, ADHS kann sich ja auch nicht nur durch Hyperaktivität bemerkbar machen. Ich merke meist, dass mein Gehirn einfach gaaaaanz viel Stimulation braucht. Ob ich mir die durch Bewegung oder durch mentale Betätigung hole, ist oft nicht so entscheidend. Aber damals in der Schule war ich sehr brav und ängstlich. Da war die einzige Art der Stimulation halt tagträumen etc. Mittlerweile habe ich gelernt nicht mehr so viel zu masken, also mich weniger stark zu verstellen, und kann daher auch viel meine Hyperaktivität nach außen bringen.
Es wächst sich nicht raus, man wird nur besser, seine Eigenheiten vor der Gesellschaft zu verbergen.
Ob das so gesund ist, auf Dauer auf normal zu tun, ist halt die andere Frage.
So verstehe ich den Absatz nicht. Ich lese ihn so, dass Erwachsene kein ADHS bekommen können, wenn sie es nicht bereits im Kindesalter hatten.
So steht es in den Diagnosekriterien, ja. Persönlich denke ich, dass viele Menschen im Kindesalter und jungen Erwachsenenjahren ihre Probleme noch auffangen können, irgendwann aber einfach ausbrennen und dann zusammenbrechen.