• letmesleep@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    0
    ·
    edit-2
    10 months ago

    Es geht ja trotzdem der überwiegenden Mehrheit der Menschen auf der Welt richtig beschissen

    Nein. In den letzten 100 Jahren ist der Anteil der Menschen, die in extremer Armut leben von ca. 90% der Weltbevölkerung auf ca. 10% gefallen. Dank Globalisierung und Kapitalismus sind, vor allem in den letzten Jahrzehten, Milliarden Menschen der Armut entkommen. Ich habe das oben verlinkt. Die Daten sind eindeutig: Verglichen mit dem Durchschnitt aus der Menscheitsgeschichte geht es den meisten Menschen heute richtig gut.

    Wir können natürlich nicht ausschließen, dass die Umweltzerstörung zu einem Rückfall führt, aber realistischer ist, dass sie das Ende der Armut nur verzögert.

    • flora_explora@beehaw.org
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      0
      ·
      edit-2
      10 months ago

      Nur weil es Menschen heute besser als früher geht, heißt das nicht, dass es Menschen gut geht. Menschen geht es immer noch ziemlich beschissen. Wie viele Menschen sind weltweit auf der Flucht, werden verfolgt, werden durch ihre Regierung gefoltert/umgebracht/zum schweigen gebracht, sind moderne Arbeitssklaven, müssen unter unmöglichen Bedingungen für unsere Luxusprodukte arbeiten, leben in unseren Elektronikabfällen oder anderweitig versuchten Gegenden, sterben an durch Menschen bedingten Krankheiten, die aber niemanden interessieren, solange es nicht auch den globalen Norden betrifft, werden am Reisen gehindert oder in Krisengebiete abgeschoben?

      Und dass es Menschen heute besser geht, würde ich eher als geliehenen Wohlstand sehen, den wir dem Planeten abgerungen haben, aber der uns im Laufe des Klimawandels wieder weggenommen werden wird. Ist bisschen wie Drogen schmeißen mit anschließendem Serotonin-Syndrom. Wir leben über die Grenzen des nachhaltig Möglichem hinweg und werden dafür später bezahlen müssen.

      Ich sehe nicht, wie du im Kapitalismus eine längerfristige Perspektive zum Sieg gegen die Armut siehst. Vor allem nicht, weil dem Kapitalismus so scheiß egal ist, ob Menschen in Armut krepieren, solange das System mehr Profite abwirft und stetig wächst. Selbst Reformen werden an diesem Grundprinzip wenig ändern können.