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    9 months ago

    Hier wird ganz gut aufgezeigt, wie ein wütender Mob funktioniert, der sehr wahrscheinlich überwiegend aus Mitläufern besteht. Einer der Bauern wird sich gedacht haben: “Jetzt fahren wir zu der nach Hause und zeigen es ihr”, ohne jedoch mal die Haltung der betroffenen Ministerin gegengecheckt zu haben.

    Aus dem verlinkten Artikel geht hervor, dass diese Ministerin sich gegen die Streichung der Subvention des Argrardiesels ausgesprochen hatte, somit also auf der Seite der Demonstrierenden gestanden hat.

    Das Auftauchen der Bauern vor dem Haus der Ministerin war eine Handlung, die sich aus niederen Beweggründen gespeist hat und im Grunde genommen nur das Ziel der Einschüchterung hatte. Auch zeigt diese Aktion, dass die demonstrierenden Bauern gar nicht die Mechanismen verstehen, wie die Beschlüsse der Ampelregierung zustande kommen. Es ist ja nicht so, dass die eingeschüchterte Ministerin daraufhin zum Telefon greift, in Berlin anruft und sagt: “Stoppt die Streichung der Diesel-Subvention, den Bauern gefällt das hier nicht” und tags darauf die Streichung der Subvention vom Tisch ist.

    Auch stellt sich hier die Frage: Was wäre, wenn einer der Bauern vor Ort durchdreht und durch den Zaun/ das Haus fährt, weil er von der Wut des Mobs sich hat manipulieren lassen, anzunehmen, dass diese Art des Protests (also speziell der Hausbesuch bei der Ministerin - nicht das Demonstrieren an sich) eine zielführende Lösung sei?

    Genau das ist das Potenzial, was einen wütenden Mob so gefährlich macht.