• Blaubarschmann@feddit.de
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    9 months ago

    Widerlich. Erwartbar, aber trotzdem widerlich. Die Welt macht mich traurig. Ist schwer seinen Optimismus zu behalten, dass es besser wird

    • Random_German_Name@feddit.de
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      9 months ago

      Man darf nicht immer aufs große ganze schauen. Du musst nicht das Land und die Welt retten. Es reicht vollkommen, wenn du im kleinen an Veränderungen arbeitest. Es ist egal, ob das Diskussionen mit Bekannten (die bereit sind ihre Meinung tatsächlich zu ändern, wenn nötig), Lokalpolitik oder sonst was ist. Selbst unwichtig erscheinende Dinge, können einen Einfluss haben.

      Ich habe vorgestern einen Jungen gesehen, der sich neben einen Obdachlosen gesetzt hat und einfach nur mit dem Geredet hat. Den Jungen hat das etwas Überwindung und vielleicht 5 Minuten gekostet, der Obdachlose hatte vielleicht das Gefühl der gleichwertige Mensch, der er ist, zu sein. Und mir hat das etwas Glauben an die Menschen zurückgegeben. Vielleicht versuche ich sowas die Tage auch mal.

      Oder auch in der Lokalpolitik. Viele stellen sich das total anstrengend vor sich zu politisch engagieren, aber die meiste Zeit ist das auch nur ein aufregen über Probleme mit dem Unterschied, dass man zusätzlich noch nach einer Lösung sucht. Vor allem auf dem Land kann man auch allein viel bewegen.

      Meine Oma war Bäuerin und hatte eigentlich nichts mit Politik zu tun, aber es hat sie immer aufgeregt, dass in unserer Straße keine Laterne war und die Kinder im Dunkeln nach Hause kamen, also hat sie mit Nachbarn ein Bündnis gegründet und 3 Monate lang die Gemeinde genervt, bis 2 Laternen aufgestellt wurden. Sie ist dann 3 Jahre später gestorben, aber noch im selben Jahr ist in unserer Straße ein Autofahrer zu schnell in eine Kurve gefahren und in eine der Laternen gekracht. Wäre die Laterne nicht gewesen, wäre er einen Hang hintergefahren. Der Einsatz meiner Oma hat ihm wahrscheinlich das Leben gerettet.

      Auch kleine Veränderungen können große Auswirkungen haben. Vielleicht inspiriert euer Einsatz jemand anderen, der bereits resigniert ist. Man darf nicht nur auf die großen, Unveränderbar wirkenden Dinge achten, sondern muss schauen, was man mit seinen individuellen Möglichkeiten machen kann. Fridays for Future begann, weil eine einzige Schülerin nicht mehr zur Schule ging, fast jede Subkultur entstand, weil ein paar Jugendliche ihre Haare anders gestylt haben und keinen Bock auf die aktuelle Gesellschaft hatten und andere das cool fanden.

    • juergen@feddit.deOP
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      9 months ago

      Versteh ich in gewisser Art und Weise, aber ich möchte dazu sagen: politischer Aktivismus kann durchaus ein effektives Gegengewicht sein. Konkretes Beispiel wo ich etwas Optimismus habe: dass die LINKE etwas bewirken kann, jetzt wo Wagenknecht raus ist. Daher bin ich da neulich eingetreten.

      Aber tldr: ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir mutigen Schrittes an einer schönen Zukunft arbeiten sollten, selbst wenn es schwer ist. Noch ist Zeit um den Rechtsruck umzudrehen bzw aufzuhalten, bevor der Rechtsruck unsere Demokratie endgültig zerstört.

      Aufgaben ist schlicht keine Option finde ich.

      • juergen@feddit.deOP
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        9 months ago

        Wobei mir natürlich auch klar ist dass das für viele sehr schwer ist. Also weil politischer Aktivismus für viele Menschen nicht so der Bereich ist wo Leute Erfahrungen haben und weil es schwer und häufig entmutigend ist.

        Aber ich glaube erfolgreicher politischer Aktivismus kann man lernen und in der Szene gibt es auch viel Skillshares wenn man irgendwo einsteigt. Also gerade z.B: DWEenteignen würd ich als (Mobilisierungs-)Erfolg ansehen, von dem man lernen kann.

          • juergen@feddit.deOP
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            9 months ago

            Was würdest du von einer Gruppe benötigen bzw was müsste passieren dass du Bock hast bei so etwas oder bei etwas ähnlich politischem (sei es in einer Partei oder einer Bewegung) langfristig und stetig zu engarieren? Oder machst du das evtl schon? :)

            • Blaubarschmann@feddit.de
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              9 months ago

              Also ich finde den Verein Fiscal Future ganz interessant und eine unterstützenswerte Unternehmung. Ich finde es extrem wichtig, dass wir das allgemeine Verständnis von Finanzpolitik in Deutschland reformieren. Parteipolitisch bin ich wohl den Grünen am nächsten. Leider bin ich als Familienvater sowohl zeitlich als auch finanziell recht eingeschränkt und kann nicht viel aktiv beitragen. Aber Mitglied werden und die Inhalte verbreiten ist ja auch schon etwas. Wäre mal was fürs neue Jahr :)