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    1 year ago

    Ständig muss man mich für Sportvereine, Schulen, Kindergärten etc. verbiegen, die allesamt meinen: mit WA geht’s eben am einfachsten

    Geht es ja meistens auch, weil es halt fast alle haben und damit umgehen können. Natürlich wäre es schöner, wenn man weniger verdongelte Messenger nehmen würde, am besten welche mit offenen Schnittstellen, damit sich jeder den Messenger nach eigenem Geschmack aussuchen kann, Aber sind wir ehrlich, das funktioniert nicht, weil diese kommerziell wenig bis gar nicht unterstützt werden und dadurch zu wenig System hinten dran hängt, damit es zuverlässig auch für die weniger Tech-Affinen funktioniert.

    Auch wenn es kacke ist, hat es für den Otto-Normal-DAU Vorteile, wenn er nicht völlig frei in der Wahl ist. Wir hier sind in der Tech-Bubble und kommen mit vielem klar, aber wenn ich mir überlege wie die Diskussionen aussehen würden, wenn meine Eltern Mastodon nutzen und Ihre Freunde Megalodon und dann einer dem Anderen irgendein Feature erklären will, das beim anderen komplett anders aussieht, krieg ich jetzt schon graue Haare.

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      1 year ago

      am besten mit offener Schnittstelle, damit sich jeder den Messenger nach eigenem Geschmack aussuchen kann, Aber sind wir ehrlich, das funktioniert nicht, weil diese kommerziell wenig bis gar nicht unterstützt werden[…]

      Also tatsächlich ist es so, dass z.B. xmpp von kommerziellen Anbietern wie Google untergraben wurden.

      Außerdem funktioniert E-Mail doch so. Du kannst deinen Anbieter und deinen Client völlig frei auswählen oder einen komplett eigenen Server betreiben. Liegt es daran, dass E-Mail einfach älter ist und schon vor der Durchkommerzialisierung des Internets etabliert war?

      aber wenn ich mir überlege wie die Diskussionen aussehen würden, wenn meine Eltern Mastodon nutzen und Ihre Freunde Megalodon und dann einer dem Anderen irgendein Feature erklären will, das beim anderen komplett anders aussieht, krieg ich jetzt schon graue Haare.

      Und? Lass sie sich doch durchwurschteln. Wo kämen wir da nur hin, wenn die Leute sich mal fünf Minuten mit den Dingen auseinander setzen müssten, die sie täglich benutzen?

      Stell dir einen Handwerker vor, der den Akku an einem geliehenen Akkubohrer nicht wechseln kann, weil der Knopf zum Lösen der Sicherung an einer anderen Stelle sitzt als am Gerät, das er sonst benutzt. Oder Leute, die plötzlich durch keine Tür mehr kämen, bei der die Klinke rechts sitzt, weil sie es gewöhnt sind, dass die Klinke links sitzt.

      Ich mein, wie denkfaul wollen wir die Menschen noch machen?

      • PreppaWuzz@discuss.tchncs.de
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        1 year ago

        Außerdem funktioniert E-Mail doch so. Du kannst deinen Anbieter und deinen Client völlig frei auswählen oder einen komplett eigenen Server betreiben. Liegt es daran, dass E-Mail einfach älter ist und schon vor der Durchkommerzialisierung des Internets etabliert war?

        Vermutlich weil es keine Alternative gab.

        Stell dir einen Handwerker vor, der den Akku an einem geliehenen Akkubohrer nicht wechseln kann, weil der Knopf zum Lösen der Sicherung an einer anderen Stelle sitzt als am Gerät, das er sonst benutzt. Oder Leute, die plötzlich durch keine Tür mehr kämen, bei der die Klinke rechts sitzt, weil sie es gewöhnt sind, dass die Klinke links sitzt

        Das ist ein bißchen was anderes. Bei Dingen des echten Lebens wurschteln sich die meisten schon durch, meist weil es irgendwie nachvollziehbar funktioniert oder zumindest nach bekannten Abläufen. Bei Software ist das alles abstrakter, es wird gerne mal physischen Dingen nachempfunden, was aber nur bedingt funktioniert, und noch schlimmer, es ändert sich gerne mal was. Am Akkuschrauber sitzt der Knopf nicht plötzlich oben drauf, wo er gestern noch rechts dran war. Das ist aber leider ein Problem, das wir Softwareentwickler selbst zu verantworten haben, weil sich an den wenigsten Stellen echte Standards durchgesetzt haben, und selbst wenn, gerne und oft dagegen verstoßen wird.

        Ich mein, wie denkfaul wollen wir die Menschen noch machen?

        Es geht gar nicht um denkfaul. Bei Software sehe ich oft gar nicht, was passiert wenn ich was mache, dann kann ich auch keine Strategien entwickeln wie ich damit umgehe. Und viele Dinge sind in der Praxis eigentlich auch gar nicht wichtig genug, um sich zu tief damit auseinanderzusetzen, und dann kommt die pragmatische Entscheidung. Wenn die App für die Waschmaschine nicht gescheit funktioniert, dann nutze ich sie halt nicht, geht ja auch ohne. Ähnlich beim Messenger, warum soll ich mir 5 verschiedene antun, wenn 95% meine Kontakte eh den einen Nutzen. Man muss das als Nutzer nicht gut finden, man muss als Organisator aber auch nicht jedem in den Allerwertesten kriechen.

        • CyberEgg@discuss.tchncs.de
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          1 year ago

          Natürlich ist das denkfaul, wenn man nicht bereit ist, sich auch nur ein paar Minuten mit etwas auseinanderzusetzen. Auch Software ist meist kein Hexenwerk, zumindest nicht, wenn es ums reine Benutzen geht. Drück halt mal ein paar Knöpfe und guck, was passiert.

          Ich kann dieses Rumgeheule und Ausredengesuche nicht mehr hören. Ein paar Minuten Denkleistung und probieren soll schon zu viel sein? Krass, dass die Leute durch den Führerschein kommen (der deutsche Schilderwald und die StVO haben oft noch viel weniger mit Logik und Nachvollziehbarkeit zu tun).

          • PreppaWuzz@discuss.tchncs.de
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            1 year ago

            Das ist nicht denkfaul, das ist Pragmatismus. Warum soll sich jemand, der ein funktionierendes Tool gefunden hat, mit einem anderen Tool auseinandersetzen, nur weil einer in der Gruppe von 30 Leuten ein anders Tool nutzen möchte. Wer da Bock drauf hat, kann das ja machen, hat halt jeder sein Hobby, aber wer eine Gruppe von Leuten organisiert, hat meist besseres zu tun.