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Cake day: June 22nd, 2023

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  • Hast du die Publikation gelesen? Da stand sehr viel zum Thema Veganismus, wie kommst du darauf, dass das nicht richtig erwähnt wurde?

    Hast du meinen Kommentar richtig gelesen? Ich beziehe mich explizit auf den Artikel, nicht die Publikation selber. Die wird sowieso kaum jemand lesen.

    Und du hast meinen Punkt auch verkannt. Ich widerspreche nicht, dass es eine gute Idee ist, vegan zu leben. Ich widerspreche der Ansicht, dass ein Fakt dann allein schon hinreichend kommuniziert ist, wenn man die Unweigerlichkeit seiner Existenz darlegt. Wir leben in der postfaktischen Realität (wunderbar schreckliche Bezeichnung), wo wir leider auch für die axiomatischen Dinge werben müssen.

    Aber ich kritisieren ja doch gerade, dass zu wenig Werbung für Veganismus gemacht wird.


  • Dass Veganismus bei sehr vielen klima- und umweltbezogenen Problemen einen starken positiven Unterschied macht, ist keine Ansichtssache, sondern Fakt.
    Ich weiß, dass Veganismus jetzt nicht gerade beliebt ist oder dass Klimawandel und Umweltschutz bei den Wahlen keinen hohen Stellenwert hat.
    Aber darum gehts mir auch gar nicht. Ich verstehe nicht, wie Artikel wie dieser, die ja Menschen ansprechen sollen, die grundsätzlich diese Probleme anerkennen (und das zu einem Grad, dass sie bereit sind, ihr Verhalten anzupassen), Veganismus höchstens in einem Halbsatz ansprechen. Ist mir neulich auch in einem Quarks-Video aufgefallen, in dem aufgezeigt wurde, wie Kälber aus Biomilcherzeugung leiden und unter den Lösungsvorschlägen wurde Veganismus nicht einmal erwähnt, erst in der Endcard (“Gibt übrigens auch noch”). Damit habe ich ein Problem, weil Veganismus, wenn man diese Probleme rational betrachtet, doch die logischste Konsequenz ist.




  • Es gibt keine einfache Lösung. Das Schulsystem muss neu gemacht werden, die Jugend muss gesellschaftlich ernster genommen werden, Freizeitangebote für Jugendliche mit pädagogischer Begleitung fehlen komplett und müssen aufgebaut und finanziert werden. Diverse Medien müssen ihre Herangehensweise ändern (z.B. dass Union und FDP wesentlich später angefasst werden als SPD, Grüne und Linke), bestimmte Politiker müssen ihren Populismus aufgeben, politische Prioritäten müssen angepasst werden, usw.

    Aber Feuer mit Feuer bekämpfen funktioniert nicht immer. Vielleicht müssen Grüne und Linke etwas populistischen werden, aber das alleine reicht nicht. Und Abschiebungen ändern auch nichts.



  • Ich hatte am Freitag endlich Post, dass ich einen geeigneten Reha-Platz bekomme. Den ersten Antrag hatte ich Mitte/Ende Februar gestellt, der kam irgendwie nicht an (und was ein digitaler Antrag ist, hat die Rentenversicherung auch noch nicht verstanden). Nach dem zweiten bekam ich ein Auswahl an Kliniken für einen stationären Aufenthalt am AdW, obwohl ich explizit ambulante Reha beantragt habe. Das Hbe ich so dann auf den Antwortzettel geschrieben, das war vor sechs Wochen…
    Jetzt habe ich einen Platz am anderen Ende der Stadt und darf jeden Tag ne Stunde im Bus hin und eine zurück gondeln. Und was eine psychosomatische Klinik bei Post-Covid-Syndrom tun will, wird man mir hoffentlich dort erklären.








  • Jop, du übersiehst da etwas. Erstens gibt es derzeit keine Atomkraft ohne Endlagerproblematik, zweitens das hier:

    Förderung der Forschung und Unterstützung der Einführung fortgeschrittener Kernspaltungs- und -fusionskonzepte wie Thoriumzyklen, Salzschmelzen, Flüssigmetall, Gen4, schnelle Brüter oder kleine modulare Reaktoren.

    Seite 119 des Grundsatzprogramms

    Von Fusion sind wir noch ewig weit weg. Schnelle Brüter sind nochmal 30-50% teurer und brauchen ewig im Bau. Indien baut seit 2004 an einem schnellen Brüter. Salzschmelzreaktoren haben bisher unlösbare Probleme mit Korrosion. Da kommt Fusion vllt noch früher. Thorium ist in der Erprobungsphase, es gibt einen Prototypen in China, es müsste aber noch viel geforscht werden. Serienreife allerfrühestens 2030. Für kleine modulare Reaktoren gibt es über 70 verschiedene Designs, von denen aber nur eine Hand voll eine Zulassung haben. Ein im Bauch befindliches Projekt ist NuScale, das voraussichtlich 2029 Strom liefern könnte, ursprünglich geplant war aber 2027, es gibt also auch hier wieder Verzögerungen. Außerdem wird auch das wieder noch teurer als die Alternativen.

    Atomkraft ist zu teuer und zu langsam. Außerdem löst sie auch nicht die Probleme von Wind und Solar, nämlich die Steuerbarkeit, den Strom dann liefern zu können wenn er abgefragt wird. Plus die Müllthematik ist noch lange nicht geklärt.

    Alles in allem ist Atomkraft ins Wahlprogramm zu schreiben mMn bestenfalls eine Nebelkerze, ein falscher Hiffnungsschimmer dass wir doch nicht so viel ändern müssen und mit dem Raubbau des Planeten weitermachen können wie bisher. Wer sich sowas ins Partei- oder Wahlprogramm schreibt, macht sich in meinen Augen einfach sehr unsympathisch. Letzteres gilt auch für Begriffe wie “ideologiefrei”.


  • Das stützt sich leider nicht mit meiner Erfahrung. Ich war 2019, kurz vor der letzten Europawahl, einige Male beim lokalen Stammtisch, wo mir mehrere Personen erzählten, dass aufgrund ihrer Ablehnung gegenüber Atomkraft ihre Mitgliedsanträge durch den Bundesvorstand ewig verschleppt wurden. Habe da auch von einer insgesamt sehr dogmatischen Einstellung durch führende Funktionäre zur Atomkraft mitbekommen.
    Vielleicht hat sich das inzwischen geändert, ich würds mir wünschen. Mich hat das damals jedoch verschreckt.

    Aber lass dich davon nicht abhalten, es gibt schlimmeres, das man wählen könnte.

    p.s.:

    Aber wenn es Verbesserungen in dem Bereich entwickelt werden die einige Probleme lösen sieht’s schon wieder gut aus.

    Hey, wenn morgen die perfekt sichere, abfallfreie kalte Fusion käme, würden sich glaube ich nur Konservative und die FDP dagegen stellen. Ist deswegen mMn kein Argument.



  • Das Klimaproblem und das Atommüll-Problem kann man mMn nicht gegeneinander aufwiegen. Wir haben keine Endlager, die Zwischenlager sind nicht sicher (siehe aktuelle Asse-Situation) und ohne ein Endlager wäre es unverantwortlich, noch mehr Atommüll zu produzieren.

    Atomkraft ist außerdem auch ohne das Atommüllproblem keine Hilfe beim Klimaschutz, da ein Aufbau neuer Kraftwerke sehr lange dauert, sehr teuer ist und die alten Kraftwerke in Deutschland teilweise schon zurückgebaut werden.
    In Frankreich wird beispielsweise seit 2007 der dritte Reaktor gebaut. Ursprünglich sollte der Block 2012 fertiggestellt werden und etwas über drei Milliarden Euro kosten. Inzwischen sind Mehrkosten von 10 Milliarden Euro angefallen.
    Ähnlich sieht es z.B. auch in England bei Hinkley Point C aus, in Finnland wurde Olkiluoto 3 mit 14 Jahren Verzögerung fertiggestellt, Shin Hanul 1-2 in Korea haben 10 Jahre gedauert, usw.

    Daraus, und aus anderen Faktoren, resultiert, dass Atomkraft die höchsten Stromgestehungskosten aller Stromerzeugungsmethoden aufweist. Es gibt keinen Versicherer, der Kernkraftwerke versichert. Ein Großteil der Brennstäbe kommt aus Russland, und was eine Abhängigkeit von Russland bei kritischer Infrastruktur bedeutet muss ich hoffentlich nicht mehr näher ausführen. Obendrein ist die Förderung von Uran sehr schmutzig und am Ende ist zwar die reine Stromerzeugung emissionsfrei, alles das, was drumherum passiert, aber nicht, und die Emissionen sind höher als bei Wind und Solar.

    Zusammenfassend ist Atomkraft nicht sauber (nur sauberer als Kohle und Gas), und ist viel zu teuer und kommt viel zu spät, um noch nennenswert bei der Bewältigung der Klimakrise zu helfen. Außerdem können wir nur mit Erneuerbaren unabhängig von autokratischen Staaten werden, man kann sie dezentral aufbauen und es gibt noch weitere Vorteile.

    All das bei der Gesamtbetrachtung außen vor zu lassen zeugt mMn eben nicht von einer konsequent wissenschaftlichen Herangehnsweise.

    Im Übrigen kann ich dir beim Energiethema die Website https://quellen.tv/energie ans Herz legen. Der Twitch-Streamer Dracon pflegt sie als Quellenliste, der hat sich da sehr tief eingearbeitet und ist ehemals pro Kernkraft. Man kann die Seite auch offline verfügbaren machen, bequem durchsuchen usw.