Klauen gilt als unmoralisch. Dabei ist es ein Schlag gegen ein System, das Waren mehr respektiert als Menschen. Eine Ode an den Fünf-Finger-Rabatt.

  • EE@kbin.social
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    1 year ago

    Mal abgesehen davon, dass man vor einer Mehrheit, die Diebstahl im Supermarkt befürwortet (und sogar selbst durchführt), eine dafür hätte, Supermärkte zu enteignen (und noch früher, sie stark zu regulieren), würde dieses hypothetische Szenario einfach dazu führen, dass alle Supermärkte entweder schließen oder so starke Sicherheitsmaßnahmen einrichten, dass die Preise deutlich steigen (zusätzlich zu höheren Margen, um den verbleibenden Schwund zu kompensieren). Niemand ist “vom System her gezwungen, das Spiel mitzuspielen”. Unternehmen können sich einfach aus Deutschland zurückziehen und ihr Geld woanders investieren oder die Branche wechseln.

    • occhineri@feddit.de
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      1 year ago

      Niemand ist “vom System her gezwungen, das Spiel mitzuspielen”

      Natürlich können sich die Unternehmen aus der Branche zurückziehen, dann wird aber wieder Raum frei für die kleinen Läden und Märkte in denen niemand klauen geht (natürlich vorausgesetzt alle gehen bewusst klauen, woran ich auch nicht glaube) und die ursprünglich von den grossen Ketten vom Markt verdrängt wurden. Dasselbe, wenn die Supermärkte aufgrund von krass gestiegenen Sicherheitsausgaben zu teuer werden.

      Aber ja, enteignen wäre auch nett, aber solange noch keine Mehrheiten dafür zu finden sind, ist bewusst klauen m.E. eine valable Option.

      Wenn dir das alles unmoralisch erscheint, musst du dir mal überlegen, was genau Teuerung bedeutet. Da ist es im Prinzip genau umgekehrt: Die Supermärkte und alle hintendran in der Kette klauen letztlich von uns.