Titel "Radfahrerin übersehen": Resultiert daraus nicht logischerweise Fahrlässigkeit? Offenbar nicht für die Polizeidirektion Schifferstadt.
Zementierung des Übersehen-Narratives im Text "übersah ein 54-jähriger aus Speyer"
"Die Fahrradfahrerin, die von der Tür des Pkws touchiert wurde, kam ins Straucheln und stürzte anschließend zu Boden"
"von der Tür touchiert" Entpersonalisierung und damit Verantwortungsentlastung des Kfz-Fahrers
"kam ins Straucheln" Schuldumkehr auf Radfahrerin
"und stürtze" wer strauchelt, der stürzt. Logische Kausalkette und erneut Schuldumkehr
Keine Aussage bzgl. Ermittlungen gegen den Kfz-Fahrer. Beispielsweise wegen fahrlässiger Körperverletzung.
Die Pressemeldung ist nicht namentlich gezeichnet, damit ist nicht nachvollziehbar, von wem sie verfasst wurde.
Übersehen-Narrativ Next-Level: Hierbei übersah ein PKW Fahrer einen entgegenkommenden Fahrradfahrer. https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/117688/5596395
Das mag stimmen – für jeden, der noch nie eine Autotür bedient hat.
Klar, der Fahrer hat die Tür einfach breit wie ’ne Schrankwand aufgetreten.
Das war der Begriff, der mir einfiel, sicher imperfekt. Es wäre einfacher, ein passendes Wort zu finden, wenn man die Beschreibung der Tat aus erster Hand hätte.
“Strauchelte, weil touchiert worden und dann über Schmerzen klagend” klingt aber für mich insgesamt alles arg nach der Wertung “wehleidige Radfahrerin soll sich mal zusammenreißen, der Autofahrer hat doch nichts gemacht.”
Du fährst offensichtlich nicht Fahrrad. Erschreckend sehr viele Autofahrer machen mit Schwung einfach ihre Autotür komplett auf, ohne auch nur einmal zu gucken, ob frei ist.
Ich fahre schon immer mit Abstand aber bei manchen erschreckt man sich da trotzdem total.
Ich fahre zwar zurzeit nicht Fahrrad, bin aber früher jahrelang zur Schule gependelt. Ich weiß, wie es ist, wenn Autofahrer einen in einer 3m breiten Einbahnstraße überholen, unversehen
ds aus Einmündungen ausfahren, um auf dem Radweg zu halten, beim Abbiegen die Vorfahrt missachten und auf dem Radweg parken.All diese Probleme löst man aber nicht, indem man fordert, dass jeder Artikel über einen Unfall den Autofahrer aufs Schärfste verurteilt und dabei noch Sprache benutzt, die auf Vorsatz schließen lässt.
[Edit: Rechtschreibung]
Es geht nicht um Vorsatz. Aber jegliche Formulierungen werden fast ausschließlich so getan, als wäre das Auto/der Autofahrer ein passives Objekt, den absolut keine Schuld tragen kann, und lediglich das Fahrrad/der Fahrradfahrer ist der aktive, der womöglich noch irgendwo ne Teilschuld trägt (kein Fahrradhelm!)