Das ist kein rationales Argument.
Wenn halb Deutschland mit den Werten und Plänen der (fiktiven) Partei WCW übereinstimmt, gleichzeitig aber niemand sie wählt weil sie es "eh nicht über 5% schafft", dann ist das eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Mit Rationalität hat das mMn aber wenig zu tun.
"Eine Wahl kleiner Parteien ist mit dem Risiko behaftet, dass die eigene Stimme die Sitzverteilung exakt so sehr (nicht) beeinflussen wird, wie wenn du nicht wählen gegangen wärest."
Auch hier muss ich widersprechen. Da es um prozentuale Verteilung geht, ist jede Stimme für eine Kleinstpartei ein prozentualer Abstrich bei den großen.
Auch das mag im Einzelfall kaum Einfluss haben, doch wenn alle so denken…
Da es um prozentuale Verteilung geht, ist jede Stimme für eine Kleinstpartei ein prozentualer Abstrich bei den großen.
Nein, da die Prozente der Parteien unter der 5% Hürde vom Gesamt-Wert subtrahiert werden bevor die Sitzverteilung passiert. D.h. wenn z.B. alle diese Parteien zusammen 20% ausmachen (hoch, aber nur wegen einfacher Rechnung) dann bekommt die Partei die vorher 40% am Gesamt-Wahlergebnis hatte halt 50% der Sitze und die Partei die 20% hatte 25% der Sitze.
Es gibt viele Situationen, wo rationales Verhalten von Individuen zu insgesamt schlechten Gesamtergebnissen führt. Siehe Gefangenendilemma, Tragedy of the Commons. Ein Nash-Gleichgewicht kann katastrophal für alle sein. Dennoch ist es darüber definiert, dass niemand durch Änderung des eigenen Verhaltens eine Verbesserung der eigenen Situation bewirken kann.
Wenn halb Deutschland gerne WCW wählen würde, wenn sie nur vertrauen könnten dass WCW über 5% kommt, gibt es mehr Möglichkeiten, als blind die Wahl abzuwarten. Man kann sich absprechen, Werbung machen, Umfragen durchführen oder sogar fälschen. Je mehr Leute glauben (ob zu recht oder nicht), dass WCW mehr als 5% schaffen wird, desto mehr Leute haben Grund, WCW zu wählen.
Ich fänd's ja toll, wenn Nichtwähler durch leerbleibende Sitze repräsentiert würden. Und dennoch braucht man die Hälfte der Sitze (nicht der Personen), um eine Mehrheit zu haben. Das wäre das System, was du eben irrtümlich angenommen hast. Das würde Nichtwähler für alle Parteien hochinteressant machen. Aktuell brauchen sich Parteien eigentlich nicht so sehr darum kümmern, ob 10% oder 90% wählen gehen.
Das ist kein rationales Argument. Wenn halb Deutschland mit den Werten und Plänen der (fiktiven) Partei WCW übereinstimmt, gleichzeitig aber niemand sie wählt weil sie es "eh nicht über 5% schafft", dann ist das eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Mit Rationalität hat das mMn aber wenig zu tun.
"Eine Wahl kleiner Parteien ist mit dem Risiko behaftet, dass die eigene Stimme die Sitzverteilung exakt so sehr (nicht) beeinflussen wird, wie wenn du nicht wählen gegangen wärest." Auch hier muss ich widersprechen. Da es um prozentuale Verteilung geht, ist jede Stimme für eine Kleinstpartei ein prozentualer Abstrich bei den großen.
Auch das mag im Einzelfall kaum Einfluss haben, doch wenn alle so denken…
Nein, da die Prozente der Parteien unter der 5% Hürde vom Gesamt-Wert subtrahiert werden bevor die Sitzverteilung passiert. D.h. wenn z.B. alle diese Parteien zusammen 20% ausmachen (hoch, aber nur wegen einfacher Rechnung) dann bekommt die Partei die vorher 40% am Gesamt-Wahlergebnis hatte halt 50% der Sitze und die Partei die 20% hatte 25% der Sitze.
Danke, wieder was dazu gelernt!
Es gibt viele Situationen, wo rationales Verhalten von Individuen zu insgesamt schlechten Gesamtergebnissen führt. Siehe Gefangenendilemma, Tragedy of the Commons. Ein Nash-Gleichgewicht kann katastrophal für alle sein. Dennoch ist es darüber definiert, dass niemand durch Änderung des eigenen Verhaltens eine Verbesserung der eigenen Situation bewirken kann.
Wenn halb Deutschland gerne WCW wählen würde, wenn sie nur vertrauen könnten dass WCW über 5% kommt, gibt es mehr Möglichkeiten, als blind die Wahl abzuwarten. Man kann sich absprechen, Werbung machen, Umfragen durchführen oder sogar fälschen. Je mehr Leute glauben (ob zu recht oder nicht), dass WCW mehr als 5% schaffen wird, desto mehr Leute haben Grund, WCW zu wählen.
Ich fänd's ja toll, wenn Nichtwähler durch leerbleibende Sitze repräsentiert würden. Und dennoch braucht man die Hälfte der Sitze (nicht der Personen), um eine Mehrheit zu haben. Das wäre das System, was du eben irrtümlich angenommen hast. Das würde Nichtwähler für alle Parteien hochinteressant machen. Aktuell brauchen sich Parteien eigentlich nicht so sehr darum kümmern, ob 10% oder 90% wählen gehen.