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Cake day: October 19th, 2023

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  • Natürlich das geht damit einher. Also ich frage mich ja was du willst: Willst du dass die Grünen möglichst stark sind um möglichst viel für einen Wandel bewirken zu können? Dann brauchst du Wählerstimmen um Macht zu bekommen.

    Oder willst du “reine Lehre” Grüne die das Weltbild der Basis streicheln, aber am Ende nichts bewirken können weil keiner sie wählt?

    Die Grünen könnten heute schon eine viel wichtigere Rolle in der Bundespolitik spielen, wenn sie Habeck zuletzt zum Spitzenkandidaten gemacht hätten. Aber aus wokeness-Gründen, weil keine andere Partei eine Frau als Spitzenkandidatin aufstellte entschied man sich für ACAB. Sie war aber die schlechtere Kandidatin: Politisch weniger erfahren, nicht so charismatisch, angreifbar und mit einer schlechten Kampagne.

    Ich wünsche mir Parteien die nicht aus Ideologie heraus solche dummen Entscheidungen treffen, sondern strategisch überlegen, wie man eine macht Option hat.


  • Deswegen braucht er ja auch mehr Macht. Weil die FDP in der Fiskalpolitik so durchregieren kann, sind den Grünen für viele wichtige Projekte die Hände gebunden. Gut, diese Forderung wird sicher wenig bringen, schließlich ist Scholz nicht dumm und wird den Teufel tun, seinen stärksten Konkurrenten um den Kanzlerposten innerhalb der Koalition zu stärken.

    Aber die Forderung ist verständlich. Wenn die Grünen irgendeine Machtperspektive haben wollen dann ginge das nur mit einem Kanzlerkandidat Habeck, der aber grade aus einer eher schlechten Position starten würde.




  • Ich denke auch dass man unbedingt darauf setzen muss wenigstens Parteien-Allianzen z.b. mit gemeinsamen Listen zu bilden.

    Ich verstehe grade im linken Spektrum diese immer weitergehende Zersplitterung in Kleinparteien überhaupt nicht. Jeder Mensch wird bei der Wahl einer Partei Kompromisse eingehen müssen. Man sollte meinen dass mit (bisher) 3 tendenziell linken Parteien im dt. Bundestag für jeden links denkenden Menschen was dabei sein sollte. Im EU Parlament mit der niedrigeren Hürde ja um so mehr.

    Aber wenn man nicht in der Lage ist zum Kompromiss, dann braucht man halt immer spezifischere Kleinparteien, die ihre jeweils reine Lehre als Programm haben. Und wenn man schon den Kompromiss bei der Wahl der Partei nicht hinnehmen möchte… Mit so einer Basis kann eine Partei natürlich erst Recht nie Teil einer Regierung sein, was noch mehr Kompromisse bedeutet. Und im Zweifel verschenkt man halt seine Stimme, um sich nicht zu “kompromittieren”… Schade.


  • Du kannst mir ja mal verraten wie Plakate funktionieren sollen, wenn nicht über die Headline? Was soll eine Plakatkampagne bringen mit Slogans wie “Du kannst alles”? Viele Wahlplakate siehst du eh nur im Vorbeifahren, wie sollte man da das Kleingedruckte lesen…

    Es gibt übrigens keinerlei Grund auf einer persönlichen Ebene beleidigend zu werden. Tut mir leid falls meine Einwände bei dir eine emotionale Reaktion auslösen.



  • https://volt.link/fürmehreis

    Es stimmt, hier gibt es noch Kleingedrucktes. Aber der Zusammenhang ist nicht sofort klar, wenn man nur den Slogan liest. Warum so verschachtelt? Für Wortwitze gibt es schon eine Satire-Partei, da wähl ich doch lieber das Original.

    Und welche Message will man mit “Sei kein Arschloch” senden? Glaubt wirklich irgendjemand in die VOLT Zentrale, dass man damit auch nur einen einzigen Wähler von AfD & Konsorten zurückgewinnt. Das ist für mich die pure Selbstgerechtigkeit.


  • Volt hat die beschissenste, inhaltsleerste Plakatkampagne aller Zeiten und heult dann rum wegen “Zensur”… Mein Gott ist das peinlich.

    Das ist ja als wäre der Volksverpetzer eine Partei geworden. Frage mich wo man das Geld herkriegt so viel dummes Zeug in der Stückzahl aufzuhängen:

    “Du kannst alles”

    “Für mehr Eis”

    Wow, ganz großes Kino. Diese Partei ist unnötig wie ein Kropf und hat bei der letzten Europawahl anderen sozialistischen Europa-Parteien Stimmen abgezogen. Komplett sinnlose Aktion.


  • Achso. Und ein Protest gegen eine E-Auto-Fabrik statt gegen die Verbrenner-Produktion bei Porsche oder Audi ist natürlich gar nicht selbstgerecht und naiv?

    Klar ist das allein nicht die ultimative Lösung, aber EVs werden einfach benötigt. Eine auto-zentrische Infrastruktur baut man nicht von heute auf morgen um. Wo sind denn die Lösungen der Demonstrierenden? Wie stellen die sich das vor inh. 10 Jahre die Kapazität des Bahnsystems zu verdoppeln? Des ÖPNV? Viele Menschen sind einfach auf ein Auto angewiesen und werden es noch lange sein. 58% der Bevölkerung wohnen in Städten unter 50k Einwohner, sprich: In der Provinz. Da wird es immer Anwendungsfälle für Individualverkehr geben und bis man den öffentlichen Verkehr flächendeckend als Alternative anpreisen kann (das also kein persönliches Opfer ist, weil man doppelt so lang unterwegs ist) wird noch viel Wasser den Rhein runterfließen. EVs werden einfach benötigt, sie passen perfekt zur Dekarbonisierung unseres Stromsystems, können als dezentrale Speicher genutzt werden und reduzieren die GHG Emissionen effektiv.

    Also ja: Natürlich ist der Gedanke hinter diesem Protest unterkomplex.



  • Ja das könnte man machen denn das Gegenteil ist ja kaum nachzuweisen. Unabhängig davon wurde ich in Schnellzügen von NL nach DE noch nie kontrolliert (profitiere aber vom Rassismus der Polizei natürlich) und diese geringen Mengen locken glaube ich eh die wenigsten Polizist*innen hinterm Ofen hervor.



  • Ist wirklich der Populismus das Problem in einer Demokratie? Selbst innerhalb einer Partei müssen immer viele Kompromisse gemacht werden. Diese Kompromisse werden immer über eine Verständigung auf eine gemeinsame Faktenbasis hinausgehen, weil man diese Kompromisse unter Slogans zusammenfassen muss, die ansprechen, die mobilisieren, die schlichtweg auch auf Identitäten abzielen. Allein diese Reduktion der Realität in politische Zielvorstellungen ist zwangsläufig populistisch.

    Bsp: Ich kann Mitglied der Linkspartei sein, weil soziale Gerechtigkeit meine höchste politische Priorität ist und bin trotzdem der Meinung das marktbasierte Systeme ein effizienter, dezentraler Mechanismus der Verteilung in vielen Bereichen sind, wenn sie sinnvoll reguliert werden. Ich akzeptiere in diesem Fall also sogar manches Dogma, das meiner Faktenbasis widerspricht, weil mir bspw. ein starker Sozialstaat wichtiger ist und der “Populismus” der Linken mich da am ehesten abholt.

    Ich halte Populismus ehrlich gesagt schon für ein Phänomen in der Demokratie, das in diesen Systemen mit großen Beharrungskräften vergleichsweise große Änderungen in kurzer Zeit bewirken kann. Vielleicht sollten sich linke Parteien dieses Werkzeug auch eher zu eigen machen. Ein Anfang wäre zumindest mal, zu verstehen, wann und warum Populismus funktioniert. Denn dann versteht man auch, warum die eigene Kommunikation bei manchen Wählerschichten nicht (mehr) funktioniert. Warum es nicht reicht auf Fakten hinzuweisen, aber die Identitäten und daraus resultierenden Gefühle von Wähler*innen auszublenden.

    Ich würde mir von einer Partei wie den Grünen wünschen, dass deren Spitzenpersonal auch mal populistischer auftritt. Anlässe dafür gibt es bei Rückschau auf 16 Jahre Merkel genug und bei vielen Aufreger-Themen wie Heizungsgesetz oder Agrardiesel hätten die Grünen auch einfach mehr populistisch argumentieren müssen, die Komplexität reduzieren müssen, um bspw. die “wahren Verantwortlichen” für das Elend der Bauern zu benennen. Das funktioniert nicht indem man einen Vortrag über Metastudien zum Thema “Effekte von Flächensubventionen in der EU-Landwirtschaft” hält. Um seine politischen Ziele zu erreichen (also an die Macht zu gelangen) muss man es runterdampfen und in möglichst viele Stimmen umwandeln. Ich wähle eine Partei nicht, damit sie sich “gut” verhält aber scheitert. Ich möchte dass sie sich die Kompetenzen aneignet, die nötig sind, um politisch nachhaltig gestalten zu können.





  • Sehe ich auch so. Offiziell wird mehr Verantwortung übernehmen, aka eine Führungsposition übernehmen mit mehr Geld entlohnt. Welche Verantwortlichkeiten man hat ist vertraglich geregelt. Das heißt ja nicht, dass man nie einen Finger mehr rühren sollte als vereinbart, aber im großen und ganzen soll das Gehalt ja in Zusammenhang zur Verantwortung stehen (wobei es zwischen Branchen natürlich viele, ungerechte Unterschiede gibt).

    So und ich verdiene auch lieber weniger und trage dann aber auch bewusst weniger Verantwortung. Ist ja nicht meine Firma…