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Guten Tag werte Freunde der Demokratie,

Ich habe mich jetzt vor kurzem dazu entschlossen VOLT, als Parteimitglied beizutreten. Was mich ein bisschen wundert, ist, dass zwar sehr viele meiner Freunde und Bekannte sehr politisch sind aber keiner von denen auch nur mal daran gedacht hat einer Partei beizutreten. Sind Parteien nicht mehr angesagt? Ich habe tatsächlich lange gezögert einer Partei beizutreten, weil ich mich so richtig bei keiner der großen Parteien wohlgefühlt habe.

Aber wie sieht es bei euch so aus? Seid ihr in Parteien oder anders politisch organisiert? Und habt ihr Gründe dafür oder dagegen?

(Mich interessiert mehr OB ihr in Parteien seid als in welcher jetzt genau, fühlt euch daher nicht gedrängt das offenzulegen. Ist aber natürlich auch nicht verboten)

  • philpo@feddit.de
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    11 months ago

    Ich war früher bei Die Linke und dort auch sehr aktiv, war Kreisvorsitzender, Sprecher einer Landesarbeitsgemeinschaft, Landtagskandidat und hatte mich (erfolglos) um einen Bundestag Listenplatz beworben.

    War eigentlich eine coole Zeit, die Partei hatte damals zwar sehr viele Spinner, aber auch sehr viele Leute die das Herz am richtigen Fleck hatten und dadurch,dass es eher wenig “zu holen” gibt, hast du auch kaum Karriere-geile Stiefellecker. Und die Tatsache,dass man keine quasi keine Firmenspender hat, ist moralisch ein großer Vorteil. Und man ist klein genug,dass man schnell einen guten Draht zu Leuren aufbauen kann die weiter oben in der Parteihierarchie stehen. (Flasht einen irgendwie schon wenn man auf einmal mit Gregor Gysi oder Susanne Henning-Wellsow telefoniert oder mit einer lokal prominenten MdB Kaffee trinken geht)

    Im Rahmen der Covid Krise hat mich schon die undefinierte Position unendlich genervt die aber bewusst eingenommen wurde weil man Angst vor dem Split hatte. (Dies wurde u.a. auch live von Janine Wissler so begründet)

    All das während ich im Gesundheitswesen ziemlich an der Front stand, Kollegen starben, Patienten starben,das System nur noch durch die Kleeblattverteilung gerettet werden konnte.

    Als die Ukrainekrise begann war für mich dann endgültig der Ofen aus, die ganzen Putin-Freunde die aus reinem Antiamerikanismus-induziertem Beißreflex auf der Seite eines Faschisten standen gingen gar nicht. Eine Weile habe ich noch gekämpft,aber es dann einsehen müssen,dass die Partei verloren ist und vermutlich auch schon lange war. Parallel sind “meine” Leute, also die mit denen ich gut konnte, die mit beiden Beinen auf dem Boden standen, Realisten waren, etc. reihenweise am Austreten bzw. sich zurück ziehen. Ich bin dann ausgetreten und wenn ich mir die Partei heute anschaue ist es gut so gewesen.