Nach dem Vorbild der USA gibt es bald hierzulande einen Tag für ehemalige Bundeswehrkräfte. Im Bundestag geht es nur noch um letzte Details, ein mögliches Datum gibt es auch schon.
Ob der extra Feiertag jetzt wirklich nötig ist, ist eine Sache.
Lieber sollte offen über die physischen und psychischen Schäden der Soldaten gesprochen werden, und diese auch ausreichend Unterstützung bekommen.
ne lieber thoughts and prayers wie die usa
🙄🙄
Am Totensonntag wird traditionell auch den gefallenen Soldat:innen gedacht. Aber anscheinend braucht diese Republik große, inszenierte Darbietungen wie in den US. Ich hab mal Arlington besucht. Hat mich abgestoßen. Sollte dieser Tag nur für Bundeswehrangehörige gelten, hab ich Null Respekt davor. Wir sollten allen toten Soldaten auf der Welt gedenken. Alles andere ist Kriegspropaganda.
Bitte nicht. Das wird einfach nur in einem weiteren rechten Kulturkampf enden
Find ich, als aktiver Soldat, nicht gut.
Danke für deinen Dienst.
Also das ist etwas was wir zu auf jeden Fall nicht importieren sollten. Diesen amerikanischen Automatismus wie die sich bei deren Soldaten bedanken ist echt verwerflich.
Vor allem in Kombination mit der praktischen Seite wie medizinischer Versorgung usw. wo sie ihre Veteranen wie Dreck behandeln. Da sieht man sehr schön wie das mit Ehrungen meist gemeint ist.
Das ist sind halt die beiden Seiten dieser hässlichen Medallie. Um die widerliche Rückseite mit der beschissenen Versorgung und Behandlung zu verschleiern, gibt es auf der Vorderseite schöne Glorifizierung, Gebete und Gedanken.
Das Ganze ist natürlich auch noch Gift für die Gesellschaft, denn es erzeugt einen absolut unkritischen Umgang mit dem Militär. In den USA kann man noch einen Hurrapatriotismus beobachten, wie er hier nach den Weltkriegen aus gutem Grund abgeschafft wurde.
Hmm, Tag des Waffenstillstands im 1. Weltkrieg ist nicht schlecht, aber man hätte ruhig auch den 3. November nehmen können.
Das empfinde ich als Beleidigung. Das besudelt mal wieder nur die Revolution. Die Kieler Matrosen haben gegen den Krieg, gegen ihr Vaterland, gegen den Befehl und gegen das Militär rebelliert.
Stabile jungs
Zu recht oder? Wenn man von irgendwelche Oberoffizieren in den Offensichtlichen Tod geschickt wird, ist Befehlsverweigerung rechtmäßig.
War es damals halt nicht. Und ist auch ein Grundpfeiler unserer Bundeswehr.
An alle Ex-Bundeswehrsoldaten und ehemalige Wehrdienstleistende im Fediverse: Danke für Ihre Dienstleistung!
Endlich wird mir mal auf Feddit gedankt. War übrigens kacke beim Bund.
War übrigens kacke beim Bund.
Ging mir genauso. Ich empfand die Zeit bei der Bundeswehr als Zeitverschwendung. Zwar habe ich als Feature einen LKW-Führerschein abgestaubt (den ich danach nie wieder genutzt habe) aber sonst habe ich keine Vorteile aus der Zeit bei der Bundeswehr gehabt. Obwohl: ich habe mal eine Wohnung bekommen, weil ich gedient habe.
Du hast einen LKW-Führerschein bekommen? Ich höchstens ein Trauma.
Hier in Finnland gibt es jährlich ne Militärparade, jeweils in einem Dorf zufällig ausgewählt. Ist dann nicht besonders groß, wird aber im Fernsehen übertragen. Und es gibt einen Veteranentag. Und Veteranen werden bei verschiedenen Staatsfeierlichkeiten eingeladen und/oder geehrt.
Finnland hat natürlich auch ein Naziproblem, allerdings ist aufgrund der geografischen Lage auch so die Zustimmung zum Militär definitiv höher als in Deutschland. Also ich glaube nicht, dass die Menschen kriegsbegeistert sind. Eher realistisch und ihrer unfreundlichen Nachbarschaft bewusst.
In Deutschland habe ich immer das Gefühl, dass die Menschen gewisse Probleme in der Welt gerne ignorieren. Wir können es ja auch, da wir umgeben von Verbündeten sind. Allerdings schicken auch wir Soldaten in verschiedene Krisengebiete, von denen nicht alle wiederkommen. Und die, die wiederkommen zahlen häufig trotzdem einen Preis, der mit Geld nicht aufzuwiegen ist. Es ist nicht unbedingt schlecht, dass in das gesellschaftliche Bewusstsein zu bringen.
Natürlich werden dann auch ein paar Nazis den zweiten Weltkrieg zelebrieren. Aber das sollte den Rest von uns nicht davon abhalten, die Rollen bestimmter Mitglieder unserer Gesellschaft zu würdigen.
Dann ist die erste Frage, warum wir Soldaten in bestimmte Gebiete schicken.
Den Soldatinnen und Soldaten, die in Afghanistan gedient haben, hat man ja sehr groß gewürdigt, indem man Hals über Kopf das Land verlässt, die Taliban alles übernehmen lässt, und die Ortskräfte, die mit den Deutschen zusammengarbeitet haben, ans Messer geliefert hat. Da werden sich die Soldaten ja wirklich geehrt gefühlt haben, dass sie dafür ihr Leben riskiert haben…
Dann ist die zweite Frage, warum die Versorgung von Veteranen in Deutschland so schlecht ist.
Ich kenne jemanden, der als gebrochener Mensch aus Afghanistan zurückgekommen ist. Die Unterstützung für Veteranen, v.a. der schnelle Zugang zu psychotherapeutischer Hilfe in Deutschland ist ein Witz. Damit wäre ihm und vermutlich den meisten anderen Soldaten tausend mal mehr geholfen, als mit irgendeiner Glorifizierung durch fettgefressene Politiker.
Ich hab allerdings immer den Eindruck so Veteranen-Ehrung in den Ländern wo das existiert ist immer eher ein Teil des Propaganda-Arms des Militärs der weitere arme Schweine überzeugen will in diesen nutzlosen Kriegen zu sterben als eine echte Respekt-Bekundung.
Ampel und Union fischen weiterhin am rechten Rand.
Und die AfD freut sich drüber, wenn sie bei Machtübernahme dann ein starkes Militär für ihre Nazi-Paraden bekommt.
Der Mangel an Rekruten ist also jetzt schon so schlimm, was?
Ich sehe darin einen Schritt in Richtung einer Militarisierung unserer Gesellschaft. Ist bei mir nicht willkommen.
Soldaten gehören nicht geehrt.
Soldaten gehören nicht geehrt.
Nicht glorifiziert. Eine gewisse Dankbarkeit kann die Gesellschaft aber schon zeigen. Ich versuche Soldaten ein wenig wie die Leute, die die Kanalisation reinigen zu sehen. Das ist absolut kein glamouröser Job, aber ich weiß, dass er gemacht werden muss und ich bin dankbar, dass es Freiwillige gibt, die ihn übernehmen.
Finde den Vergleich etwas unpassend. Die Kanalisation zu reinigen geht nicht mit moralisch und rechtlichen Problemen einher. Letztlich verpflichtet sich ein Soldat im Auftrag des Staates Gewalt auszuüben und zu töten. Das kann legitim und notwendig sein, ist es aber häufig nicht.
Einen Tag der Kanalarbeiter fände ich sehr gut. Es gibt meiner Meinung nach zu wenig Bewusstsein, für all die Jobs, die unsere kritische Infrastruktur am laufen halten. Ich finde das sind “glamouröse” Arbeiten.
OK, wenn Kanalreiniger einen Feiertag bekommen dann kann man das für das Militär auch machen.
Wenn man in die anderen Länder schaut die Veteranen ehren sieht man aber dass dort die Veteranen auch nur Propaganda-wirksam geehrt und trotzdem bei praktischen Belangen die Geld kosten (wie medizinische Versorgung) wie Dreck behandelt werden.
Glorifizierung von Militär. Genau was Deutschland beim rutschen in den Faschismus dringend braucht.
Immer noch nichts aus der Ukraine und Israel gelernt? Es gibt Tyrannen auf der Welt. Daran kann man leider nichts ändern. Und Tyrannen verstehen nur eine Sprache.
Ja doch, Israel und Ukraine zeigen doch gerade warum militärische Lösungen gar keine Lösungen sind. Jeder der eine Militarisierung der Gesellschaft fordert sollte dann erstmal selber ins Militär, aber wahrscheinlich haben diese Leute auch keine Lust sich verheizen zu lassen.
Diese Kriegsgeheit auch unter anscheinend “gemäßigten” bereitet mir echt Sorge.
Das hat nichts mit Kriegsgeilheit zu tun. Du hast gesehen, was die Hamas veranstaltet hat, oder?
Jo und ich seh auch was Israel veranstaltet. Ich denke wenn man zur Aufrüstung etc. greifen muss ist man schon vorher sehr falsch abgebogen.
Man muss immer den Weg gehen Menschen zu schützen und nicht als Ausführer von Gewalttaten einzusetzen, ansonsten geht das über in ein Recht des stärkeren aus was keiner haben möchte.
Ist jetzt aber auch die Frage - wenn du das von anderen forderst ins Militär zu gehen - bist du ins Militär gegangen?
Tatsächlich wollte ich zum Militär gehen. Wurde allerdings trotz körperlicher Topform (die wollten mich zu den Pionieren schicken) abgeleht wurde - mit 13 hatte ich eine Krankheit, die dafür sorgt, dass ich noch nicht mal Blutspenden darf.
Zu deinem Satz: Du widersprichst dir - einerseits willst du Menschen schützen, andererseits willst du das Recht des Stäkeren verhindern. Tyrannen wie Putin lassen sich nicht mit einer Podiumsdiskussion überzeugen.
Zelensky denkt mittlerweile offen darüber nach nachzugeben und Gebiete abzutreten. Dem Land gehen die Menschen aus. Dieser Krieg wurd letztendlich nur am Schreibtisch beendet und nicht anders. Das ist bitter, aber so läufts. Der erste Weltkrieg wurde übrigens auch so beendet.
Was glaubst du, wie die “Verhandlungen” aussehen würden, wenn Russland die Ukraine militärisch besiegt hätte?
Zelensky denkt mittlerweile offen darüber nach nachzugeben und Gebiete abzutreten.
Hast du auch Quellen für den Stuss den du so schreibst?
Die Hamas wurde von Israel gezielt am Leben gehalten und im Machtkampf in Gaza unterstützt, um eine Zweistaatenlösung zu sabotieren. Darüber hinaus übt Israel seit Jahrzehnten die Kontrolle über die besetzten Gebiete aus, und treibt gezielt die Gewalt voran, um eine Zweistaatenlösung zu verhindern.
Wie Guterres gesagt hat, die Hamas existiert nicht im luftleeren Raum. Damit ist die Situation eine völlig andere, als in der Ukraine, die von einem Agressor von außen angegriffen wurde.
Israel wurde von einem Agressor von innen angegriffen, den sie selbst geschaffen und gefördert haben. Im Fall der Ukraine ist das Militär notwendig, um sich selbst zu verteidigen. Im Fall Israels ist die Gewalt eine Folge der Militarisierung und noch mehr Militarisierung führt zu nur noch mehr Gewalt.
tbh wir haben Russland auch geschaffen und gefördert
Wenn man nichts dran ändern kann, brauchen wir auch nicht unsere Jugend zu verheizen.
Also Aggressoren lieber Gedanken und Gebete entgegen stellen, damit diese ins Land einmarschieren und dann schalten und walten können? Na die Jugend wirds dir danken nicht fürs eigene Land “verheizt” worden zu sein, sondern dann von einem Tyrann ausgebeutet zu werden.
Die Bedrohung durch Tyrannen kommt doch in Deutschland nicht von außen, sondern von innen. Diese Fokussierung auf die nationale Identität und das Militär bietet dem Vorschub.
Wenn die Ukraine verliert ist der nächste Tyrann nur 2 Ländergrenzen weit weg. Und wenn das zwischenliegende Land die gleiche Gedanken und Gebete-Strategie verfolgt, halten die dann irgendwen auf?
Es ist dann doch ein bisschen komplexer. Der nächste Tyrann ist übrigens in der NATO und heißt Erdogan.
Was ist da komplex?
Die Ukraine, die in unserem Gedankenexperiment Russland gehört, ist keine 600km entfernt - dazwischen liegt nur Polen. Russland selbst ist nichteinmal 930km von Deutschland entfernt. Währenddessen beträgt die kürzeste Entfernung von Deutschland zur Türkei mehr als 1200km.
Bitte sag mir wie Erdogan der nähere Tyrann ist?
Im Gegensatz zu Putinn führt Erdogan auch keinen Eroberungskrieg. Orban können wir ebenfalls in den Skat drücken. Ungarn ist ein Papiertiger, der zwar politischen aber zumindest keinen militärischen Schaden anrichtet.
Du hältst Putin nicht für einen Tyrann? Russland ist nämlich näher an Deutschland als die Türkei.
Und genau um das zu verhindern brauchen wir das Militär. Si vis pacem para bellum.
Ja. Militär ist ein notwendiges Übel. Und genau so sollte es von der Gesellschaft behandelt werden. Glorifizierung zieht die falschen Leute aus den falschen Motiven an.
Davon haben die ganzen Zwangsrekrutierten in Russland und der Ukraine wenig. Die liegen jetzt in irgendwelchen Massengräbern, die Panzer fahren über deren Knochen und die Politiker schwafeln was von Nationalismus.
Weil die Ukraine so den Fehler gemacht war ihre Atomwaffen abzugeben. Sie war eben nicht hinreichend vorbereitet.
Das war kein Fehler. Es war in der damaligen Situation rational und vernünftig. Es war ein Fehler des Westens Russland so sehr zu vernachlässigen.
Es war ein Fehler der Ukraine das ohne echte Sicherheitsgarantien zu machen.
noch nichts aus […] Israel gelernt?
Doch, und der Militarismus den ich dort erlebt habe hat mich angekotzt. Jeder gesellschaftliche Aspekt ist mit Präsenz der IDF durchsetzt, in der Bar, im Bus, im Zug, in der Synagoge, im Fitnessstudio, in der Uni, teils sogar Arbeitsstellen. Überall wird Uniform, oft auch Waffe getragen. Probier mal in einer Vorlesung frei über Menschenrechte in bewaffneten Konflikten zu reden, während neben dir ein Soldat eine Waffe in der Hand hält.
Dass dann auch wenig Kritik an irgendeiner Form militärischer Intervention herrscht, folgt natürlich daraus. Sind ja schließlich “our boys and girls in the armed forces”, und man war ja selber auch da, und das war gut, und falsch gemacht hat man ja da auch nie was, und wenn doch war es gerechtfertigt. Das widerspricht generell meinem Bild einer aufgeklärten Gesellschaft.
Ist der Lohn nicht schon Dank genug? Reicht Klatschen nicht?