Zwanzig Jahre Streit um die Schuldenobergrenze: Für die Rating-Agentur Fitch ein Grund, den USA die beliebte Top-Bonität zu entziehen. Für den Staat dürfte es nun schwieriger werden, Geld zu leihen.
Wenn man die Finanzen von Staaten und Unternehmen direkt vergleicht, würde das für jeden Staat gelten. Der Vergleich ist aber einfach unsinnig, weil Staaten nunmal keine Unternehmen sind.
Das stimmt nicht. Es ist nicht vergleichbar, Punkt.
Ein Staat der monetär souverän ist kann nicht bankrott gehen. Es ist ein Henne-Ei-Problem mit einer eindeutigen Antwort. Die USA sind der monetär souveränste Staat auf der Erde. Die Vorstellung dass dieser Staat aufgrund seiner Schuldenlast in Konkurs gehen könnte ist völlig irrig.
Das stimmt nicht. Es ist nicht vergleichbar, Punkt.
»Ich hab Recht, ällabätsch«?
Wenn ein Staat seine Schulden nicht zurück zahlen kann, heißt das, dass er Pleite ist.
Da er seine Schulden nicht zurück zahlt, leiht ihm auch keiner Geld.
Da kann er sich seine ›monetäre Souveränität‹ (was bitte hast du denn da erfunden?) dorthin stecken, wo die Sonne nicht hin scheint. Dass man ihn nicht pfänden kann (ich rate mal, dass du dan meinst), ist, da er ohnehin auf Pump lebt, auch keine Lösung, denn da er auf Pump lebt, braucht er frisches Geld.
Es geht einfach darum, dass die USA nur Schulden in US Dollar haben und davon kann die Federal Reserve unendlich viele zur Verfügung stellen. Wenn sie wollen, können die Vereinigten Staaten also immer unbegrenzt alle Schulden bedienen.
und es müsste sich auch jemand finden der aktiv, gegen den willen der USA deren Schulden eintreibt. solange die mitspielen ist alles gut, aber deren militärbudget hat ja einen zweck.
Die USA haben als einer der wenigen Staaten in der Tat das Privileg, sich überwiegend in eigener Währung verschulden zu können.
Das liegt unter anderem in der Unabhängigkeit der Fed, und diese vertritt diese Unabhängigkeit ziemlich offensiv. Dass die Fed das Geld zur Verfügung stellen würde, ist also nicht gesagt, zum einen.
Doch was, wenn sie es täte? Der Dollarwert würde absacken, all die schönen Folgen einer starken Inflation träten ein. Und wenn sich die USA mit dieser Methode zu entschulden suchten, wäre es mit dem Privileg der Verschuldung in Eigenwährung schnell vorbei.
Allein schon der Verdacht, sich mittels Notenpresse zu entschulden zu wollen, würde die Staatspapiere auf Ramschniveau setzen, was man denen von der Fed sicher nicht erst sagen muss.
Wozu sollten sich die USA entschulden wollen? Staatsverschuldung erfüllt einen Zweck und der ist nicht, dass Politiker*innen nicht Maß halten können und deshalb Schuldenberge anhäufen.
Die FED ist unabhängig, wird aber nicht von Vollidioten geleitet, die gegen die Interessen des Staates arbeiten. Deshalb ist dein Geraune über Inflation auch Quatsch: Wir sehen es nicht in den Daten. Die USA/FED haben seit der Finanzkrise 2008 über Jahre hinweg quantitative easing betrieben und die Geldmenge immer weiter ausgedehnt. Und es kam NIE zu nennenswerter Inflation, während der Pandemie sogar eher deflationäre Tendenzen.
Das was am Ende Inflation ausgelöst hat waren also Angebotsschocks (und Gierflation spielt natürlich eine große Rolle), aber sicher nicht die Notenpresse der Zentralbank.
Und wenn die USA sich einen 1 Trillion $ platinum coin entschulden wollen würden, hätte das auch keinen Effekt auf die reale Kreditwürdigkeit der USA. Niemand will dass das Spiel aufhört, niemand will keine Geschäfte mehr machen können. Daher würden sich am Ende alle Akteure dem beugen müssen, denn die Alternative (Konkurs der USA) ist undenkbar, weil sie für ALLE eine Katastrophe wäre.
Sorry, aber deine Unkenrufe sind einfach etwas peinlich. Das ist alles so gefühlte Wahrheit aus Sicht des typischen ordo-liberalen deutschen VWL-Dozenten, der den Staat am Ende für eine schwäbische Hausfrau hält. Das entspricht nicht den Fakten und hat mit Wissenschaft leider nichts zu tun. Andere Länder sind da weiter, deutsche Wirtschaftswissenschaften sind bemitleidenswert schlecht an vielen Unis.
Es geht nicht darum sich zu entschulden, sondern darum, dass dank der Fed immer ausreichend Nachfrage nach US Anleihen existiert. Das ist sicher kein schlimmer “Verdacht”, sondern fortlaufende Realität, die von den Finanzmärkten auch erwartet wird. Die Fed ist der mit Abstand größte Halter von US Bonds mit über 8 Billionen Dollar. Das Gegenteil wäre ein schlimmer Verdacht, wenn die Fed keine US Anleihen mehr kaufen würde.
Sich in eigener Währung zu verschulden ist auch kein außergewöhnliches"Privileg" sondern der Standard für viele Staaten, auch Deutschland.
Es ergibt sich alleine schon implizit aus dem Mandat der Fed, dass sie den Staat eigentlich nicht pleite gehen lassen kann. Und falls sich der Vorsitzende trotzdem weigern sollte, kann natürlich jederzeit das Mandat geändert werden oder er wird ausgetauscht. Wie gesagt, die USA können immer alle Schulden bedienen, es sei denn sie wollen nicht, was praktisch bedeutet, der Kongress wird sich nicht einig.
Aber Geld ist Geld, und Schulden sind Schulden, und diese nicht zurück zahlen können ist auch für einen Staat nicht egal.
Wegen solcher wirren Vorstellungen kommen Politiker mit der “schwarzen Null” durch. Und damit, dass sie den Staat mit einer schwäbischen Hausfrau vergleichen.
Argumente gibt es, wie gesagt, im ersten Semester VWL.
Im Gegensatz zu dem anderen Kommentar hier habe ich nämlich nicht die Erfahrung gemacht, dass die deutschen Wirtschaftswissenschaften hinterherhinken. Vielleicht hatte ich auch einfach Glück.
Der Staat hat auch wesentlich weniger Optionen als ein Unternehmen, das Geld für die Rückzahlung der Kredite aufzutreiben. Ein Unternehmen kann die nämlich aus seinem Kapital zurück zahlen, der Staat hingegen kann sich schlecht am Volksvermögen vergreifen, da dieses privatrechtlich jemandem gehört.
Klar, die USA könnten die Steuern anheben, was noch dort populärer ist als die Beschränkung des privaten Waffenbesitzes …
Staat hingegen kann sich schlecht am Volksvermögen vergreifen
Eigentumsrechte im zeitgenössischen Sinne sind höchstens 3-400 Jahre alt, sogar die Präambel des GG hat eine Form von Enteignung. Außerdem, wenn SHTF Staaten geben keinen Fick auf privatrechtliches Eigentum. Steuern sind die zahme Version dessen.
Wir sprechen von den USA und von der Gegenwart, und vor diesem Hintergrund möchte mein Kommentar auch verstanden werden.
Ein Politiker der USA, der entschädigungsloser Enteignung (von der das GG nirgendwo spricht) das Wort redet, begeht bloß politischen Selbstmord. Die Bürger der USA sind in Sachen Eigentum nicht sonderlich entspannt.
→ Das Volksvermögen steht zur Tilgung der Schulden eher nicht zur Verfügung, was ja das war, was ich sagte.
Steuererhöhungen sind in den USA auch unpopulär, also: wie sollen sie ihre Schulden denn eigentlich tilgen?
Wenn man die Finanzen von Staaten und Unternehmen direkt vergleicht, würde das für jeden Staat gelten. Der Vergleich ist aber einfach unsinnig, weil Staaten nunmal keine Unternehmen sind.
Aber Geld ist Geld, und Schulden sind Schulden, und diese nicht zurück zahlen können ist auch für einen Staat nicht egal.
Soviel zu ›unsinnig‹.
Das stimmt nicht. Es ist nicht vergleichbar, Punkt.
Ein Staat der monetär souverän ist kann nicht bankrott gehen. Es ist ein Henne-Ei-Problem mit einer eindeutigen Antwort. Die USA sind der monetär souveränste Staat auf der Erde. Die Vorstellung dass dieser Staat aufgrund seiner Schuldenlast in Konkurs gehen könnte ist völlig irrig.
»Ich hab Recht, ällabätsch«?
Wenn ein Staat seine Schulden nicht zurück zahlen kann, heißt das, dass er Pleite ist.
Da er seine Schulden nicht zurück zahlt, leiht ihm auch keiner Geld.
Da kann er sich seine ›monetäre Souveränität‹ (was bitte hast du denn da erfunden?) dorthin stecken, wo die Sonne nicht hin scheint. Dass man ihn nicht pfänden kann (ich rate mal, dass du dan meinst), ist, da er ohnehin auf Pump lebt, auch keine Lösung, denn da er auf Pump lebt, braucht er frisches Geld.
Und das kriegt er eben nicht.
Es geht einfach darum, dass die USA nur Schulden in US Dollar haben und davon kann die Federal Reserve unendlich viele zur Verfügung stellen. Wenn sie wollen, können die Vereinigten Staaten also immer unbegrenzt alle Schulden bedienen.
und es müsste sich auch jemand finden der aktiv, gegen den willen der USA deren Schulden eintreibt. solange die mitspielen ist alles gut, aber deren militärbudget hat ja einen zweck.
Die USA haben als einer der wenigen Staaten in der Tat das Privileg, sich überwiegend in eigener Währung verschulden zu können.
Das liegt unter anderem in der Unabhängigkeit der Fed, und diese vertritt diese Unabhängigkeit ziemlich offensiv. Dass die Fed das Geld zur Verfügung stellen würde, ist also nicht gesagt, zum einen.
Doch was, wenn sie es täte? Der Dollarwert würde absacken, all die schönen Folgen einer starken Inflation träten ein. Und wenn sich die USA mit dieser Methode zu entschulden suchten, wäre es mit dem Privileg der Verschuldung in Eigenwährung schnell vorbei.
Allein schon der Verdacht, sich mittels Notenpresse zu entschulden zu wollen, würde die Staatspapiere auf Ramschniveau setzen, was man denen von der Fed sicher nicht erst sagen muss.
Wozu sollten sich die USA entschulden wollen? Staatsverschuldung erfüllt einen Zweck und der ist nicht, dass Politiker*innen nicht Maß halten können und deshalb Schuldenberge anhäufen.
Die FED ist unabhängig, wird aber nicht von Vollidioten geleitet, die gegen die Interessen des Staates arbeiten. Deshalb ist dein Geraune über Inflation auch Quatsch: Wir sehen es nicht in den Daten. Die USA/FED haben seit der Finanzkrise 2008 über Jahre hinweg quantitative easing betrieben und die Geldmenge immer weiter ausgedehnt. Und es kam NIE zu nennenswerter Inflation, während der Pandemie sogar eher deflationäre Tendenzen.
Das was am Ende Inflation ausgelöst hat waren also Angebotsschocks (und Gierflation spielt natürlich eine große Rolle), aber sicher nicht die Notenpresse der Zentralbank.
Und wenn die USA sich einen 1 Trillion $ platinum coin entschulden wollen würden, hätte das auch keinen Effekt auf die reale Kreditwürdigkeit der USA. Niemand will dass das Spiel aufhört, niemand will keine Geschäfte mehr machen können. Daher würden sich am Ende alle Akteure dem beugen müssen, denn die Alternative (Konkurs der USA) ist undenkbar, weil sie für ALLE eine Katastrophe wäre.
Sorry, aber deine Unkenrufe sind einfach etwas peinlich. Das ist alles so gefühlte Wahrheit aus Sicht des typischen ordo-liberalen deutschen VWL-Dozenten, der den Staat am Ende für eine schwäbische Hausfrau hält. Das entspricht nicht den Fakten und hat mit Wissenschaft leider nichts zu tun. Andere Länder sind da weiter, deutsche Wirtschaftswissenschaften sind bemitleidenswert schlecht an vielen Unis.
Es geht nicht darum sich zu entschulden, sondern darum, dass dank der Fed immer ausreichend Nachfrage nach US Anleihen existiert. Das ist sicher kein schlimmer “Verdacht”, sondern fortlaufende Realität, die von den Finanzmärkten auch erwartet wird. Die Fed ist der mit Abstand größte Halter von US Bonds mit über 8 Billionen Dollar. Das Gegenteil wäre ein schlimmer Verdacht, wenn die Fed keine US Anleihen mehr kaufen würde.
Sich in eigener Währung zu verschulden ist auch kein außergewöhnliches"Privileg" sondern der Standard für viele Staaten, auch Deutschland.
Es ergibt sich alleine schon implizit aus dem Mandat der Fed, dass sie den Staat eigentlich nicht pleite gehen lassen kann. Und falls sich der Vorsitzende trotzdem weigern sollte, kann natürlich jederzeit das Mandat geändert werden oder er wird ausgetauscht. Wie gesagt, die USA können immer alle Schulden bedienen, es sei denn sie wollen nicht, was praktisch bedeutet, der Kongress wird sich nicht einig.
Wegen solcher wirren Vorstellungen kommen Politiker mit der “schwarzen Null” durch. Und damit, dass sie den Staat mit einer schwäbischen Hausfrau vergleichen.
Besuch mal erstes Semester VWL.
Hab ich, musste ich.
Da gab es auch Argumente.
Bei dir bisher nicht.
Argumente gibt es, wie gesagt, im ersten Semester VWL.
Im Gegensatz zu dem anderen Kommentar hier habe ich nämlich nicht die Erfahrung gemacht, dass die deutschen Wirtschaftswissenschaften hinterherhinken. Vielleicht hatte ich auch einfach Glück.
Der Staat hat aber wesentlich mehr Optionen als ein Unternehmen, das Geld für die Rückzahlung der Kredite aufzutreiben.
Der Staat hat auch wesentlich weniger Optionen als ein Unternehmen, das Geld für die Rückzahlung der Kredite aufzutreiben. Ein Unternehmen kann die nämlich aus seinem Kapital zurück zahlen, der Staat hingegen kann sich schlecht am Volksvermögen vergreifen, da dieses privatrechtlich jemandem gehört.
Klar, die USA könnten die Steuern anheben, was noch dort populärer ist als die Beschränkung des privaten Waffenbesitzes …
Hahahahaha selten so einen Bullshit gelesen
Eigentumsrechte im zeitgenössischen Sinne sind höchstens 3-400 Jahre alt, sogar die Präambel des GG hat eine Form von Enteignung. Außerdem, wenn SHTF Staaten geben keinen Fick auf privatrechtliches Eigentum. Steuern sind die zahme Version dessen.
Wir sprechen von den USA und von der Gegenwart, und vor diesem Hintergrund möchte mein Kommentar auch verstanden werden.
Ein Politiker der USA, der entschädigungsloser Enteignung (von der das GG nirgendwo spricht) das Wort redet, begeht bloß politischen Selbstmord. Die Bürger der USA sind in Sachen Eigentum nicht sonderlich entspannt.
→ Das Volksvermögen steht zur Tilgung der Schulden eher nicht zur Verfügung, was ja das war, was ich sagte.
Steuererhöhungen sind in den USA auch unpopulär, also: wie sollen sie ihre Schulden denn eigentlich tilgen?
Ich geb dir den gut gemeinten Rat mal was von John Maynard Keynes zu lesen
Danke für deinen Beitrag.
Ich bin zu vorsichtig um da eine Meinung zu haben. Möchte nur darauf hinweisen, dass das tatsächlich aus Gründen anders gesehen werden kann: https://de.wikipedia.org/wiki/Staatsverschuldung#Keynesianische_Begründung